Toscana - Umbria - Lazio

Daten

Tag Samstag, 27.06.2015
Entfernung 448km
Reisezeit 9h mit Pausen
Pässe 0
Wetter 27 - 31°, sonnig

Beschreibung

Wir wollen heute nach Orvieto und über den Lago di Bolsena zurück. Orvieto liegt in Umbrien, der Lago di Bolsena in Lazio. Da wir etwas bummelig beim Frühstück sind, geht es erst um 10:15 los. Hat den Vorteil, die Straßen bieten richtig guten Grip.

Es geht nach Montiano, von dort Richtung Scansano. Beim Borgo Magliano Resort wäre der Urlaub beinahe zu Ende gewesen. Ein pennender Tourist, der vom Borgo Magliano Resort auf die SS323 einbiegt, lässt die von rechts kommende Nina durch und fährt dann raus. Eine Panikbremsung mit vollem Programm, ABS und ausbrechendem Hinterrad später, rutscht Thorti um cm am Heck des Kombi vorbei. 4 Gänge runter und hinterher. Daneben gefahren und angehupt. Geistloser Blick und offenstehender Mund offenbaren, der hat das noch nicht ein Mal mitbekommen, ebenso seine Beifahrerin. Ausser der Frage, wie er der Carabinieri wohl die R1150GS erklärt hätte, die seine Beifahrerin getötet hätte, wäre wahrscheinlich noch zu klären gewesen, warum in der Toskana Motorräder samt Fahrer vom Himmel fallen. Wann kommt endlich die europaweite, regelmäße Üperprüfung der Fahrtüchtigkeit von Verkehrsteilnehmern über 65?

Von Scansano geht es nach Cellena. Wir fahren die "Trialstrecke" von 2011, nur dieses Mal in anderer Richtung (von Cellena kommend) und mit geeigneten Motorrädern.

Trial
Einstieg bei Cellena

War die Strecke 2011 mit den damaligen Motorrädern noch eine Herausforderung, ist sie mit den GSen bestenfalls eine von den vielen italienischen Straßen, die eng, kurvig und in schlechtem Zustand sind, keine Besonderheit. Über Casetll'azzara geht es nach Proceno.

Burg
Blick nach Proceno

Wir fahren nach Acquapendente und weiter nach Monterubiaglio, um noch ein paar Kurven zu haben, bevor es in die lange Gerade nach Orvieto geht. In der schattenlosen Ebene vor Orvieto halten wir für ein paar Aufnahmen der Stadt in einer großartigen Landschaft. Damit ist ein Ziel für künftige Urlaube festgelegt.

Stadt
Orvieto

Da es heute nur um Fahren geht, umfahren wir Orvieto und es geht kurvenreich zum nächsten Ziel, den Lago di Corbara. Die Strecke ist scheinbar beliebt bei einheimischen Motorradfahrern, die Linke wird nicht arbeitslos, der rechte Füss auch nicht. Leider mögen auch die küstenbewohnenten Wohndosenquäler von nördlich der Alpen die Strecke und verstopfen diese, völlig überfordert und untermotorisiert. Während selbst italienische Lkw und Busse für Motorräder Platz machen, fahren diese mobilen Hindernisse ganz links in der Spur und schneiden Kurven.

Kurz vor dem Lago die Corbara nehmen wir in einer Bar noch einen Snack zu uns. 2 Panini, 2 Espresso, 1l Wasser = 5€.

Bar
Bar

Um die Straßen am Lago di Bolsena zu umgehen, nähern wir uns dem See von Südosten, via Montefiascone. Schöne Strecke, kleine Straßen, kurvig und leer. Das Navi schickt uns über eine Kreuzung, nach 200m ändert sich der Straßenbelag in Schotter. Eine Off-Road-Einlage? Das Navi beauptet weiterhin, offizielle Straße nach Montefiascone. Es kommt ein Schild 18% Steigung. Kurz darauf, in der Steigung wechselt der icht vorhandene Straßenbelag von Schotter nach Sand. Sand, kein Thema, kennen wir aus Brandenburg, wenn auch ohne Steigung. Immer schön am Gas bleiben! NICHT ANHALTEN!

Dann kommt dieses runde, weiße Schild mit dem roten Rand. Wir übersehen es versehentlich. Nach weiteren 400m schlagen wir oben mitten im Ortskern von Montefiascone auf.

Stadt
Montefiascone, kurz vor der Sandbahn

Weiter über Piansano und Farnese geht es nach Pitigliano, dieses mal aber nicht durch die Stadt, sondern vorbei auf die SS74. Die Route soll eigentlich über Montemerano gehen. Als Nina den Abzweig sieht, fährt sie lieber nach Manciano und biegt auch dort nicht nach Montemerano ab. Das Navi kann damit nicht wirklich umgehen und biegt in Marsiliana ab, was so nicht geplant war.

Wir drehen und fahren weiter nach Albinia, dort auf die SS1, zurück nach Marina di Grosseto. Thorti muss in Grosseto tanken. Reicht in Italien, im Gegensatz zu Deutschland, ein Tank meist deutlich über 300km, sind gute 400km ein neuer Rekord auf der GS. Und das trotz zügiger Fahrweise.

Tagestips

Übernachten Camping Eden
Essen Pizza Campeggio
Kommentar Wenn endlich der letzte Wohndosenquäler kapiert hat, das er selbst mit einem 200PS Turbodiesel gegen eine 11PS 125er untermotorisiert ist und damit keine Chance hat, einen Überholvorgang zu verhindern, geschweige dann, bei einem richtigen Motorrad, und das man in Festlandeuropa nicht nur die rechte Spur nutzt, sondern in dieser auch noch rechts fährt, sind wir dem friedlichen Miteinander der Verkehrsteilnehmer einen großen Schritt näher gekommen.

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