Monte Argentario

Daten

Tag Dienstag, 23.06.2015
Entfernung 192km
Reisezeit 4,5h mit Pausen
Pässe keiner
Wetter 20 - 32°, sonnig

Beschreibung

Als Wiederholungstäter haben wir gestern Abend den Entschluß gefasst, Monte Argentario nochmal heimzusuchen und dieses Mal vollständig zu umrunden. Wir werden heute einiges über italienische Straßen, deren Beschilderung, die Besonderheiten von Navi-Karten, die Geländetauglichkeit unserer Motorräder, sowie über unser Lieblingsverkehrsteilnehmer (Radfahrer und Wohndosentreiber) lernen. Doch noch wissen wir nichts von unserem Glück.

Vor 4 Jahren und 51 Wochen waren wir schon mal da, wir sind gespannt. Um 10:45 geht es, unter Vermeidung der SS1 via Scansano nach Orbetello, besser nach Santa Liberate. In Porto Santo Stefano tobt das übliche Verkehrschaos, diesmal zusätzlich verstärkt durch einen Unfall.

Zigarette
Irgendwo zwischen Scansano und Santa Liberate

Wir werden einen pennenden deutschen Touristen los, der in seinem Geschwindigkeitsrausch offensichtlich glaubt, 25km/h seien eine ausreichende Geschwindigkeit, um mit der Dose am Straßenverkehr teilzunehmen. Etwas weiter haben wir einen schönen Blick übers Meer.

Insel
Es gibt schlechtere Exile

Kurz darauf stehen wir vor der nächsten schönen Aussicht.

Verbot
Von diesen Schildern gibt es definitiv viel zu wenige

Während wir bei einer Zigarette die schöne Aussicht geniessen, fährt hinter uns ein Wohnmobil durch. Mutig. Da Mut und Wahnsinn nah beieinander liegen, betrachten wir philosophisch die Möglichkeiten, die sich dem fahrenden Verkehrshindernis bieten. Wir ziehen das Navi zu Rate. Das Navi ist der Meinung, es handelt sich um eine offizielle Straße, die nach Porto Ercole führt.

Wir fahren weiter, immer darauf gefaßt, hinter der nächsten Ecke auf ein Wohnmobil zu treffen. Die Straße wird schmaler und wir fahren auf das Ende eines Mini-Staus. Die Straße ist wenig breiter als ein Pkw, trotzdem versucht ein Hirn-Geschädiger(HG) Dosentreiber, sich an uns vorbei zu drängeln. Kurz darauf ist klar, was los ist, die Lahme Lusche(LL) hat mit ihre Wohndose Gegenverkehr bekommen und versucht nun rückwäts in eine Einfahrt zu kommen, um den Gegenverkehr durchzulassen. Da wir wegen eines geistigen Tieffliegers kurz vor Bodenhaftung nicht in der Sonne braten wollen, mogeln wir uns durch, unsere Bereifung erlaubt uns das Fahren im Gelände.

Etwas weiter, der Straßenbelag hat von schlechtem Asphalt auf ein Hauch Teer über Schotter gewechselt, kommen 4 steile enge Kehren die bergab führen. Kurz darauf finden wir eine Stelle von der man aus den Platz bewundern kann, an dem ein gewisser Herr Schettino Schiffe versenken gespielt hat. Mit fatalen Folgen. Wir machen ein Art Mittagspause dort.

Insel
Isola del Giglio

Hinter uns fährt eine Dose mit deutschem Kennzeichen durch, aus deren Fahrtrichtung kommen mehrere deutsche Kennzeichen. Da muss irgendwo ein Nest sein. Plötzlich fährt die Wohndose durch, also fahren kann er ja. Wir machen uns auf den Weg, als uns die vorhin durchgefahrene Dose entgegen kommt. Hmm?

Einige Kurven später endet der überteerte Schotter und es geht weiter mit etwas, das aussieht wie die Mischung aus einem geröllhaltigen Bachbett, an dessen Rand jemand versucht hat, Flugsand mittels Schotter begehbar zu machen. Mittendrin die Wohndose, vom Fahrer keine Spur. Ein Renntreteselquäler taucht auf und fragt auf Englisch, ob die Straße nun wieder befestigt wäre, die nächsten 5 Kilometer in der anderen Richtung wären sehr rau. Ahja, der hat also bei 32° im Schatten sein Fahrrad 5km geschoben, damit ist der Beweis erbracht, Radfahren ist eine noch nicht beschriebene Geisteskrankheit.

Es ist immer noch die offizielle Straße nach Porto Ercole, auch wenn das die ganzen Autos erklärt, die hier offensichtlich gedreht haben. Da unsere Bereifung dafür reicht, fahren wir neben dem Bachbett weiter, das auch nach ca. 200m endet. Weitere 800m Geröllpiste später dann ein Schild.

Hinweis
Unwegsame Strecke auf 4km

Wir grinsen. Typisch Italien, nach dem man 1km übelster Schotterpsite hinter sich hat, kommt die Warnung vor 4 weiteren km. Das Schild war durchaus ernst gemeint und hätten wir gewußt, was uns hinter der Kuppe erwartet, hätten wir sicher nicht gegrinst.

Längs- und Querauswaschungen von bis zu 30cm Tiefe, Sand, Schlammlöcher, Schotter und loses Geröll bis zur Größe eines kleinen Bierfasses. Mitten in einem Steilgefälle treffen wir auf zwei Treteselquäler mit reichlich Gepäck, die versuchen uns anzuhalten. Das wir die Motoräder in einem Gefälle mit losem Untergrund kaum abstellen können, um mit ihnen zu kommunizieren, scheint die Vorstellungskraft dieser Leute zu überfordern. Wir brauchen fast 30 Minuten für die 4km.

Wir stellen fest, für diese Art Gelände sind unsere Motorräder zu schwer. Wir sind völlig geschafft und fahren von Porto Ercole über Orbetello nach Magliano und weiter nach Montoano zurück zum Campeggio.

Tagestips

Übernachten Camping Eden
Essen Tomatensalat mit Brot
Kommentar Thorti ist stolz auf Nina und freut sich über das Vertrauen, das Nina ihm in die anspruchsvolle Strecke gefolgt ist.

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