Basel - Feldkirchen

Daten

Tag Sonntag 08.07.2012
Entfernung 618km
Reisezeit 9h mit Pausen
Pässe Keiner
Wetter 20 - 28°, sonnig

Beschreibung

Es geht Richtung Heimat. Wir fühstücken -wie immer im accolo- sehr gut und ausgiebig. Der letzte Ritt besteht, bis auf ein paar Kilometer, aus Autobahn. Nicht wirklich spannend, aber effektiv. Kurz vor 12:00 geht es los.

Noch auf dem Münchner Ring sorgt eine Würzburger Rentnerin für Streß. Wenn man erst überholt und dann in die Rechtsabbiegerspur zur A9 wechselt, sollte man vielleicht erst gucken, ob man an dem überholten Motorrad auch vorbei ist und nicht einfach rüberziehen. Thorti hupt, die übende Weinbäuerin zuckt zurück in ihre Spur und regt sich danach auch noch auf. Es ist wirklich höchst erstaunlich, das auf Deutschlands Straßen Blinde Fahrzeuge führen dürfen.

Der erste Stopp ist am Köschinger Forst, das obligatorische Mettbrötchen. Für Unterhaltung ist gesorgt. Wohnwagen, die an den Lkw-Zapfsälen halten, nur um danach umständlich entgegen der Fahrtrichtung zurück zusetzen. Piktogramme scheinen diese Verkehrsteilnehmer in ihrer geistigen Aauffassungsgabe vollständig zu überfordern. Busladungen, die die Toiletten stürmen und sich dann über die selbst erzeugte Schlange aufregen. Ja, so eine Raststätte hat einen gewissen Unterhaltunsgwert. Essen mit Variete, für weniger als 5€!

Wir gondeln die A9 runter, mäßiger Verkehr. Nur bei Nürnberg ist dann mal wieder einer hilflos überfordert. Er schneidet Nina, um auf die Spur Richtung Berlin zu kommen, am 1000m Schild. Alter -deutlich jenseits der 70- und Kennzeichen -DD- legen nahe, das man früher Trabi gefahren ist, die Dimensionen eines C3 weichen vom Trabi aber nicht besonders ab. Nun ja, erst am Kennzeichen kleben, knapp überholen und bei Einscheren schneiden legen den Verdacht nahe, die vorhandenen Kapazitäten sind nicht ausreichend, um am Straßenverkehr teilzunehmen. Wir fahren weiter und in Rudolfstein zur Raststätte ab. Als Berliner ist diese Raststätte immer noch ein Halt wert, auch halbiert sie in etwa die Strecke Feldkirchen - Spandau-Hakenfelde.

Am Parkplatz fällt Ninas Fußbremshebel ab und hängt nur noch am Geber.

Weg
Abgefallen

Die Befestigungsschraube hat sich irgendwo gelöst und Nina trat auf dem Gefälle zur Raststätte ins Leere.

Es geht die Suche los, wir haben keine passende Schraube dabei, die Tankstelle hat keine, auch ein AvD-Fahrer hat nichts Passendes dabei. Nina hat am Freitag für Montag einen Termin beim Freundlichen gemacht, der Lenker ist ja verbogen. Jetzt noch den Aufriß mit ADAC und so? Kabelbinder heißt die Lösung, davon haben wir reichlich. Der Bremshebel wird mit Kabelbindern an der hinteren Fußraste befestigt und Nina muß nun hinter Thorti fahren. Die 10m mehr Weg zu einem potentiellen Hindernis können wichtig werden.

Wir fahren weiter, kurz hinter dem Hermsdorfer Kreuz nervt ein Provinzler aus Potsdam. Bei 140 klebt der bis auf weniger als 1 Meter am Kennzeichen, obwohl klar ist, wir werden keine Vollbremsung riskieren, um uns in die Kolone auf der mittleren Spur zu quetschen. Mal wieder einer, der jedes Vorurteil über die Potsdamer Autofahrer betreffend des Straßenverkehrs bestättigt. Unfähig und rücksichtslos. Nachdem wir die linke Spur am Ende der Kolonne endlich räumen können, quält er seinen Kleinwagen auf 150 und braucht eine gefühlte Ewigkeit, bis er vorbei ist. Wir können die nicht vorhanden Fahrkünste noch ein Weile beobachten (Blinker, was ist das? Abstand? Kennen wir nicht! Vorfahrt achten bei Spurwechsel?).

Bis Berlin ist die Bahn frei, keine Staus, gutes Wetter und keine weiteren Idioten. An der Havelbrücke der A10 machen wir dann unsere letzte Pause. Von hier aus sind es noch knapp 40km.

Weg
War doch hier irgendwo oder doch nicht?

In Berlin erleben wir dann noch einen richtigen Helden des Stadtverkehrs, der uns bei Tempo 60 und einspuriger Richtungsfahrbahn in unserer Spur rechts überholt, die nächste Ampel bei Rot überfährt, nur damit wir knapp 800m weiter hinter ihm an einer roten Ampel stehen. Tja, in Berlin sollte man die Ampelphasen kennen, wenn man solche Aktionen fährt. Wenn nicht, bleibt einem nur, daß einem andere Verkehrsteilnehmer einen schönen Unfalltod wünschen, aber gewonnen hat man nichts.

Nachtrag:
Der Schrauber von Pevec hat sich etwa über den Fußbremshebel gewundert, die Befestigungs-Schraube muß mit Loctite gesichert werden, im Gewinde fanden sich aber keine Spuren davon.

Tagestips

Übernachten Zu Hause
Essen Unterwegs
Kommentar 24 Tage mit dem Motorrad, davon an 23 Tagen gefahren, im Vergleich zu den Vorjahren wenig schlechtes Wetter, soweit ein gelungener Urlaub. Nach 3 Wochen Österreich, Italien und der Schweiz verdichtet sich allerdings der Eindruck, daß der Anteil der Vollpfosten im deutschen Straßenverkehr höher ist, als in anderen Ländern.

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