Berlin - Zürich

Daten

Tag Samstag, 27.07.2013
Entfernung 857km
Reisezeit 10h mit Pausen
Pässe keiner
Wetter 24 - 39°, sonnig

Beschreibung

30 Tage Spaß erwarten uns.
Wir haben aufgerüstet. Beide sind wir je mit einer BMW GS unterwegs. Nina mit einer F700GS, Thorti hat sich für eine R1150GS entschieden, jeweils ausgestattet mit den entsprechenden Koffern. Da wir rund 10.000km fahren wollen, sind beide Motos durch den BMW-Pflegedienst gelaufen und haben neue Schuhe bekommen. Nina ist etwas besser motorisiert, Thorti hat den kürzeren Radstand. Das sollte für Gleichheit auf den Pässen sorgen.

Pünktlich, eine halbe Stunde zu spät, geht es um 07:00 los. Die Autobahnen warten auf uns, um unsere neuen Reifen in eine eckige Form zu bringen.

Gepackt
Gepackt, dieses Jahr kein Wettbewerb

A100, A115, A10, A9, A6, A81 in Deutschland und A4 in der Schweiz, lautet unser Fahrplan für den ersten Tag. Nicht interessant, aber effektiv.

Nina hat sich ein Motorrad-Navi geleistet, sinnvolle Investition, wir besitzen weder für Spanien, noch für Frankreich vernünftiges Motorrad-Kartenmaterial. Weiterhn gibt es eine Bike-to-Bike-Kommunikation (B2B), die zwar ab 120 nicht mehr verständlich ist, es hat aber 4 Jahre auch komplett ohne Sprechverbindung funktioniert, das ist also kein Manko. B2B ist ganz nett, insbesondere kann man sich über die Idioten auf den Straßen austauschen und muss nicht alleine fluchen.

Auf dem Weg zur Autobahn überlegen wir die ganze Zeit, was wir vergessen haben. Auf der AVUS fällt es uns dann wie Schuppen aus den Haaren. Die 24er Nuss, die wir zum Spannen von Ninas Kette brauchen, liegt noch im Nusskasten. Umdrehen? Nee. Wir fahren ja durch halbwges zivilisiertes Gebiet, wird sich schon eine Gelegenheit finden.

In einem einzigen Bundesland ist Ferienbeginn und in keinem enden diese. Das lässt auf staufreie Fahrt hoffen. Bis wir in Baden-Württemberg sind, sind die mit ihren Bürgerkäfigen hoffentlich schon mehrheitlich Richtung Süden unterwegs und verstopfen die Autobahnen am Hauptkamm der Alpen und nicht in BW.

Je weiter wir nach Süden kommen, um so wärmer wird es. Zwischenzeitlich erreicht Ninas Thermometer 39°. Bei der Bruthitze erwerben wir die superhässlichen blauen Aufkleber für die Schweizer Autobahn und verschandeln unsere Scheiben damit. Ausnahmsweise ist es warm und regnet nicht am ersten Urlaubstag, gute Vorzeichen. Wir erreichen den Technopark in Zürich nach ereignisloser Autobahnfahrt -selbst die Schweizer Grenzwache kann sich beherrschen- gegen Fünf und damit 1,5h früher, als vom Navi berechnet.

Angekommen
Angekommen

Der Spaß beginnt, Hauptakteure sind Hotelpersonal, Architekten und Techniker.
Klar können wir in die Tief-Garage, für 22Sfr. Obwohl es Motoparkplätze gibt, öffnet sich die Schranke nur, wenn 2 Motorräder gleichzeitig auf der Kontaktschleife stehen. Das ist aufgrund der Breite der Einfahrt mit den Koffern dran zwar ein bisken schwierig, aber wird schon gehen. Nächstes sinnvolles Feature, die Kontaktschleife liegt etwa 1,5m in der Gefällstrecke der Zufahrt. Zusammen runterfahren geht gar nicht, zusammen sind wir breiter, als die 2m, die als Durchfahrtsbreite zur Verfügung stehen.

Thorti fährt los, hört hinter sich Ninas Schrei und einen Mordskrach. Mopete abgestellt und zurückgelaufen. Die Schranke ist zugegangen, während Nina versuchte durchzufahren und genau zwischen Scheibe und Lenker eingeschlagen. Sehr sinnvolle Konstruktion. Das ist noch nicht mal gut gemeint, ganz zu schweigen von gut gemacht. Die Schranke lässt sich nicht hochdrücken. Rein ins Hotel, sie sollen sofort die Schranke öffnen. Nina steht auf der Schräge mit vollem Gepäck und kann weder vor noch zurück. Natürlich kann man Anweisungen von Gästen nicht befolgen, sondern muss erst selber gucken, dann jemanden anrufen, der die Schranke per Fernbedienung von einem anderen Hotel aus öffnet.

Das fängt ja gut an. Wir trinken erst ein Mal 2 Radler und dann geht es duschen. Danach sollen zwei weitere Radler folgen, die Bedienung will aber auf ein Mal Geld, da sie angeblich nicht aufs Zimmer buchen kann, das wäre schon bezahlt.
Wie bitte? Das kann nicht sein, als Garantie wurden Gutscheine hinterlegt, nix bezahlt. Internet steht der Rezeption momentan nicht zur Verfügung, weswegen weder eine Garantie auf die Kreditkarte reserviert werden konnte, noch die Gutscheine gebucht wurden. An der Rezeption ist jetzt jemand Anderes, der offenkundig genauso unfähig ist, den Sachverhalt zu klären, also bekommt die Bedienung 27Sfr. Damit ist klar, es gibt kein Trinkgeld, da das etwa die Hälfte unseres Schweizer Bargeldbestandes war und diese Art Service nicht noch belohnt werden soll. Wir wollten eigentlich auch im Hotel-Restaurant essen, aber so?

Also Thorti an die Rezeption.
""Wie heißt doch gleich der kleine Dunkelhaarige, mit Halbglatze und Brille, der hier der Chef ist?"
"Xxxxx."
"Danke, der Name war mir entfallen, den rufen Sie jetzt sofort an, bestellen ihm einen schönen Gruß von mir, und sehen zu, das das hier umgehend in Ordnung kommt. Ersatzweise können Sie auch gerne in Basel anrufen, den Stellvertreter. Beide wissen, das ich meine Rechnungen bei Abreise bezahle und zwar vollständig. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie das sofort erledigen könnten."
Geschäftsverhandlungen dieser Art werden öffentlich und mit Publikumsbeteiligung geführt. Hoch aufs Zimmer, Mobiltelefon geholt, wieder an die Rezeption, nun ja, die inzwischen wieder zwei Mitarbeiter machten nicht gerade fröhliche Gesichter, aber es war alles zu unserer Zufriedenheit geregelt. Die Restaurantrechnung aufs Zimmer fiel dann auch niedriger aus als konsumiert, wegen des Ärgers, wie der Kellner sich beeilte zu versichern.

Tagestips

Übernachten Ibis-Hotel Technopark Zürich, nicht für Motorradfahrer geeignet
Essen Hotel ibis, Essen ist okay, die Preise, naja, ausserhalb der Schweiz bekommt man dafür ein 3-Gänge-Menü
Kommentar Wir sind in der Schweiz, was man am Service und den Preisen deutlich bemerkt. Da gibt es noch Verbesserungspotential.

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