Luzern - Stresa

Daten

Tag Mittwoch, 08.06.2011
Entfernung 242km
Reisezeit 7,5h mit Pausen
Pässe Gotthard 2108m(2091m)
Wetter 5 - 20 Grad, Regen, Nebel

Beschreibung

Das Frühstück kostet 11sfr/Person und das ist bei der Qualität selbst für Schweizer Verhältnisse eine Unverschämtheit. Wir packen, der Fahrstuhl des Hotels erweist sich als renitent, was die ganze Aktion verlängert. Um 10:30 kommen wir los.

Vor dem Hotel, kurz vor der Abfahrt
Etap-Hotel, Abfahrt

Auf der A2, ca. 20km südlich von Luzern, fängt es mal wieder an zu regnen. Super-Start in den Tag, es kann ja nur noch besser werden.

Wir fahren Göschenen ab und wollen die neue Gotthard-Straße fahren, für die Alte scheint uns das Wetter unangemessen. Leider landen wir als Erstes in einer ampelgeregelten Tagesbaustelle in einer Galerie, was bedeutet, das sich vor uns einige Autofahrer befinden. Diese biegen im Laufe des Anstiegs ab, bzw. halten in den Ausbuchtungen der Kehren.

Wir sind allein, nur der Regen und der Nebel begleiten uns auf die Passhöhe. Das Schild 2108m sehen wir, dank des Nebels, zu spät und zum Umdrehen ist es zu ungemütlich. Wenigstens regnet es auf der Passhöhe nicht.

Auf San Gottardo
Berg mit Seeblick
Auf San Gottardo
Angekommen oben Du bist, möge der Nebel mit Dir sein.

Wir fragen uns, was die Schweizer Armee auf dem Pass bewacht, dort verläuft noch nicht mal eine Kantonsgrenze. Egal, nach einem Kaffee geht es wieder runter. Und es regnet wieder. Wir fahren zurück auf die A2 bis Locarno und dann auf die 34, die Westseite des Lago Maggiore. Kurven, Kurven, Kurven. Nach der Grenze merkt man gleich, das man in Italien ist, man muss nur die Straßendecke betrachten.

Seit Locarno folgt uns ein Moped aus Luzern, Sozia und Fahrer sind ziemlich ausgelassen, der Grund ist nicht erkennbar. Ein Fahrzeug aus dem Zollernalbkreis (BL = Bekloppter Lümmel) legt auf der regennassen und unebenen Vorfahrtsstraße eine unerwartete Vollbremsung hin, um einen Linksabbieger durchzulassen. Super Idee, hinter dem Luzerner Moped kam niemand mehr. Thorsten wäre fast auf den A-140 drauf gefahren. Das Vorderrad kam neben dem rechten hinteren Kotflügel zum stehen. Offenkundig war hier mal wieder einer unterwegs, der weder in den Rückspiegel schaut, noch die Verkehrsregeln kennt, noch das Gehirn einschaltet. Nur weil wir versetzt unterwegs waren, ist nichts passiert.

In Verbania verabschieden sich die Luzerner hinter uns und biegen ab, auch wir halten etwas später für eine Zigarette. Es regnet mal wieder. Kurz darauf fahren die Luzerner hupend und winkend an uns vorbei, als würden sie sich von alten Freunden verabschieden. Wir gondeln weiter, am heutigen Tage sind wir gerade das 4. Mal nass geworden. Uns vergeht bald die Lust und so machen wir in Stresa Station. Wir nehmen das erstbeste Hotel, es ist 18:00Uhr.

Die Gartenanlage, sowie der Parkplatz lassen vermuten, man ist hier nicht unbedingt auf durchreisende Moped-Fahrer eingestellt. Autos aus Belgien, England, den Niederlanden, Spanien und Frankreich, das wird spannend. Wir betreten die Hotelhalle, polierter Granit-Fußboden, Angestellte in Anzug und Kostüm, ein Haufen Sessel, die zahlreichen anwesenden Hotelgäste haben ein geschätztes Durchschnittsalter von 80Jahren, alles in dezenten Farben und Mustern, keinerlei Hektik und mitten drin zwei tropfende Biker. :-)
Auf die Frage "Avete una camera doppia per una notte?" folgt ein italienischer Redeschwall, dem nur zu entnehmen ist, es gibt ein Zimmer, kostet 100€ mit Frühstück und irgendetwas mit parken. Unser etwas verständnisloser Blick wird in akzentfreien Englisch beantwortet, man werde jemand holen der Deutsch spricht. Wir wurden also schon identifiziert und eingeordnet.

Die Angestellte spricht gutes, fast akzentfreies Deutsch und erklärt uns, dass wir die Mopeds auf dem überdachten Parkplatz der Angestellten abstellen könen, wir müssten dann nur etwas weiter laufen. Nachdem wir ausgepackt und geduscht haben gehen wir am Seeufer essen. Es hat etwas aufgeklart und regnet nicht mehr. Das lässt für morgen hoffen.

Seepromenade
Abendstimmung am Lago Maggiore vor dem Restaurant

Tagestips

Übernachten Hotel Royal, gehobene 3 Sterne, sauber, nett, riesige Zimmer mit Badewanne und Dusche, ordentliches Frühstück, direkt an der Hauptstraße in Stresa. Wir dürfen auf dem überdachten Parkplatz der Hotelangestellten unsere Bikes abstellen.
Essen L'IDrovolante am Seeufer, Hoteleingang raus, links die Straße runter, "una grappa per favore"bedeutet hier 0,1l Grappa im Weinglas
Kommentar Wir sind in Italien angekommen, etwas Urlaubs-Gefühl stellt sich ein. Schlechte Straßen, nette Leute, lautstarke Diskussionen und auf der Rechnung steht ein Coperto.

Home     Vorheriger Tag     Nächster Tag
Tagesimpressionen
Tourkarte Gotthardpass, Lago Maggiore