Cusago/Milano - Sesto Calende – Verbania – Gondo-Schlucht – Simplon-Pass - Grimsel-Pass -Zürich

Daten

Tag Donnerstag, 23.06.2011
Entfernung 514km
Reisezeit 11,5h mit Pausen
Pässe Simplon 2005m, Grimsel 2164m
Wetter 8 - 28Grad, warm, meist wolkig, Regen, Nebel

Beschreibung

Das Frühstück ist okay. Packen dauert nicht lange, wir sind um 09:30 auf der Gass. Der Himmel ist zugezogen, was nichts Gutes vermuten läßt.

Motel
Motel, kurz vor Abfahrt

Da uns von gestern gut 100-150km fehlen, zurück auf die Tangenziale Ovest und von dort auf A6/A8 Richtung Sesto Calende. Dank der hervorragenden Beschilderung biegen wir in Sesto Calende falsch ab und fahren erst ein Mal ein wenig am Ostufer des Lago Maggiore entlang. Wir drehen und es fängt an zu regnen. Es geht uns eine weitere Stunde verloren, bis wir bei Castelletto Ticino wieder auf der A26 landen.

Über Verbania und Domodossola geht es nach Varzo, Richtung Gondoschlucht. Seit Verbania regnet es nicht mehr und ab und zu zeigt sich die Sonne. Bei einem Zwischenstopp entscheiden wir, Gondoschlucht und Simplon-Pass nehmen wir auf jeden Fall mit, vielleicht auch noch Grimsel oder Furka oder Nufenen/Gotthard. Das wir Gondoschlucht und Grimsel auf der Hinfahrt nicht gefahren sind, heißt ja nicht, das wir darauf verzichten wollen. Zudem sind unsere Reifen auf der Autobahn wieder eckig gefahren worden, das müssen wir ändern. Kurz hinter Varzo fängt es an zu nieseln. Es ist wie verhext. Wir durchfahren die Gondoschlucht bei Nieselregen, weder die Italiener noch die Schweizer Grenzer wollen was von uns.

Parken
Beginn Gondoschlucht, trockener Parkplatz unter Brücke

Es geht den Simplon hoch und je weiter wir nach oben kommen, umso besser wird das Wetter. Wir sind beeindruckt, einen Alpenpass ohne Regen, Nebel, Schnee, Starkwind. Das wir das noch erleben dürfen!

Simplon-Pass
Oben, kein Regen, kein Schnee, kein Nebel.

Wir hoffen, das das Wetter besser wird. Weit gefehlt, nach dem wir die Baustelle in der obersten Galeria passiert haben, fängt es wieder an zu regnen. Ab Brig klart es dann wieder auf. In Ulrichen ist schönes Wetter aber 2 Pässe (Nufenen/Gotthard) werden wir heute wohl nicht mehr schaffen. Also weiter Richtung Grimsel/Furka, auch wenn in der Richtung der Himmel bleifarben ist.

Wir stehen in Gletsch an der T-Kreuzung, rechts Richtung Furka, links Richtung Grimsel und beratschlagen noch, da kommt aus Richtung Furka ein Trupp Biker an. Die sehen aus, als hätte jeder Einzelne angezogen, was er im Gepäck hat, oben drüber die Regenkombi. Blick in die Karte, Furkapass ist gut 250m höher, also Grimsel. Die Entscheidung ist gefallen.

Die Anfahrt zum Grimsel ist spannend. Unten im Tal ist das Wetter leidlich, zum Teil so gar Sonne, oben schiebt sich gerade eine graue Wand an den Berg. In der dritten Kehre liegt dann Steinschlag in und direkt hinter der Kehre. Thorsten schafft es zwischen den Steinen durch, Nina holpert mit dem Hinterrad über eine ziemliche Klamotte. Zwei Kehren später überholen 2 BMW-GS, die weiter oben in einer Kehre stehen bleiben und ins Tal filmen. Die Strecke ist inzwischen Linkskehre Sonnenschein, Rechtskehre Nebel und leichter Niesel, Linkskehre Sonnenschein ... . Irgendwann fahren wir nur noch durch Suppe mit Niesel, Sicht ca. 50m. Oben angekommen.

Nebel
Ah ja, Grimselblick, nur was erblickt man von hier?
Simplon-Pass
Höchster Punkt unserer Reise.

Jetzt wissen wir, was uns auf dem Simplon gefehlt hat. Regen und Nebel. Es kommt ein Pärchen auf einer HD an, die offensichtlich im Grimselblick wohnen, er mit rotgefrorenen Händen. Die zwei GSen fliegen auch irgendwann durch, als wir noch am Rauchen sind. Die Abfahrt ist noch spannender, als der letzte Rest des Aufstiegs, die Sicht geht zum Teil auf weniger als 20m, so das wir uns an der Mittellinie orientieren, um Kurven rechtzeitig zu erkennen (Die Linie wechselt vor den Kurven von unterbrochen auf durchgezogen, am Ende jeder Kurve wechselt die Linie wieder nach unterbrochen.). Das Visier beschlägt schneller als man es frei bekommt, also fahren wir mit offenen Visieren, Nina auch noch ohne Brille. Nach dem der Abstieg zur Häfte geschafft ist, verschwindet der Nebel, dafür regnet es aus Eimern.

Nein, auf den Sustenpass haben wir jetzt keinen Bock mehr, wir fahren Richtung Interlaken und bei Unterbach auf die Autobahn. Wir sind auf der Autobahn und haben regen-, schnee- und nebelfreie Fahrt bis Zürich. Es ist zum K... .

Kurz vor Zürich müssen wir entscheiden, nach Deutschland mit Nachtfahrt oder in Zürich bleiben. Wir fahren zum Technopark, es ist 21:00. Nein, im ibis kein Zimmer, im Novotel schon, 280€ aufwärts, also ab ins Etap. Das ist etwas moderner eingerichtet als das in Luzern, aber die Preise sind identisch. Wenigstens gibt es Motorrad-Parkplätze. Um 22:00 machen wir uns auf die Suche nach etwas Essbarem. Einem Berliner präsentiert sich die "Weltstadt" Zürich in dieser Hinsicht doch eher auf Provinzniveau. Essen nach 22:00, die meisten Züricher Gastwirte, die wir danach fragen, sehen uns an, als hätten wir ihnen gerade vorgeschlagen, die Schweiz als 17. Bundesland einzugemeinden. Und das obwohl wir auf der Hardstrasse und in deren Umgebung unterwegs sind. Ob wir mit Kreditkarte zahlen können, fragen wir dann schon gar nicht mehr. Die Übernachtung stand ja nicht auf unserem Plan. Irgendein Barkeeper hat dann Mitleid und schickt uns zur Konkurrenz. Da gäbe es Kleinigkeiten zu Essen, Kaltes halt und man könne auch mit Kreditkarte zahlen. Beides ist wahr, wir kriegen ein Antipasti-Platte mit eingelegtem Gemüse, Schinken, Salami, Käse, ordentliches Brot, schmeckendes Bier und einen Mai-Tai.

Tagestips

Übernachtung Etap, geringfügig besser als in Luzern, das Frühstück ist wesentlich angemessener.
Essen "IQ Bar" Hardstrasse 316, 8005 Zürich, Preis/Leistung stimmt, die Mädels sind super nett.
Besonderes Wir wollten eigentlich nach Deutschland durchfahren, aber die am ersten Tag verlorene Strecke und die verlorene Zeit am Lago Maggiore ziehen wir weiter mit.

Home     Vorheriger Tag     Nächster Tag
Tagesimpressionen
Tourkarte 2. Tag Rückfahrt