Erbarmen, zu spät, ...

die Icke kommen!

29.04.2012, 06:00 Uhr, aufstehen! Antreten zum Familienbesuch!

Da der Wetterausblick ordentliches Wetter verspricht, versuchen wir das Angenehme mit dem Angenehmen zu verbinden, Familienbesuch mit Motorradtour. Diese Aussichten veranlassen uns dann doch schon Mal, Sonntag um 06:00Uhr aufzustehen, mitten in der Nacht sozusagen.

Wir kommen pünktlich weg, an der Tanke noch mal Luft prüfen. Wir stellen fest, wir sind nicht die Einzigen, die das Wetter lockt. Ausser unseren Fellnasen, die unbedingt ins Freie wollten, sind auch schon diverse Biker unterwegs.

Dank unzuverlässiger Gepäcksysteme fiel der Harz letztes Jahr aus (nicht Hartz, sondern das Mittelgebirge) und soll nun auf dieser Tour von uns unsicher gemacht werden. B5, A10, A2, A14 bis zur B81 heißt die Anfahrtstrecke. An der Tränke Buckautal gucken wir in die Karte, wie es später, nach der Abfahrt auf die 81, weitergehen soll. Ab Blankenburg die B27, hinter Braunlage dann mit Abstecher über die L519 und L520, um bei Göttingen auf die A7 zu fahren. Es steht ja auch noch die Strecke Ober-Mörlen - Usingen - Idstein auf dem Programm der Anfahrt.

Die 81 erinnert stückweise an die alte DDR-Autobahn, zwei baulich getrennte Fahrbahnen mit je zwei Spuren, Tempo 100 und immer geradeaus. Klar das hier die Unfallrate hoch ist, Ausnahme, Leute, die die Strecke im Schlaf kennen. "Gähn"

B81
Morgens, halbzehn an der 81: Pause! Um nicht einzuschlafen.

Abbiegen Richtung Blankenburg und ein interessantes Stück B81 auf Video.

Blankenburg auf die 27 und schon geht es in die ersten Kurven, die irgendein Hutträger nur für Motorradfahrer in der Geschwindigkeit begrenzt hat. Andere dürfen fahren so schnell sie wollen, natürlich auch die Kurven schneiden.

Video auf 50 bzw. 70 fü Motorradfahrer beschränkte Kurvenstrecke

Es geht weiter, hauptsächlich kurvig und erstaunlich leer ist die Strecke. Sonntag im Harz und der Verkehr ist für Biker erträglich, es geschehen noch Zeichen und Wunder. Nach des Königs (welcher?) Hütte und vor dem Elend machen wir eine Pause.

Pause
Pause mit Seeblick

Oder
oder Pause mit Hügelblick.

Weiter geht es.

Freie Straßen am Sonntag im Harz

In Braunlage biegen wir ungeplant auf die B4 ab, Hohe Geis, leere Straßen, sowie Netzkater locken.

Fahrplan geändert

Statt in Göttingen auf die A7, fahren wir bei Nordhausen auf die A38. Über Drammetal auf die A7 und dann die A5, die wir in Ober-Mörlen verlassen. Lauter vertraute Kennzeichen, die trotzdem nichts von ihrem Schrecken verloren haben.

Ab Ober-Mörlen folgen wir der B275 über Usingen nach Idstein. Es scheint als wollten einige der hier ansässigen Führer von Bürgerkäfigen die Vorurteile betreffend ihrer jeweiligen Kennzeichen bestätigen. HG (Hirn Geschädigt) eiert auf der Landstraße mit 60 und im Ort mit 30 rum, bremst unmotiviert und biegt schließlich ab. Kaum ist die Straßenverkehrsgefährdung verschwunden, taucht der Nächste auf. MTK (Mir Traut Keiner), bleibt an einer T-Kreuzung als Vorfahrtsberechtigter stehen, blinkt rechts, dann links, dann gar nicht und biegt danach links ab.

Angekommen
Nina dankt dem Himmel das wir heil angekommen sind, trotz HG und MTK.

Nach ziemlich genau 10 Stunden sind wir pünktlich zur avisierten Zeit da.

Tour-Karten


30.04.2012, Ninas Schwester behauptet sie hätte einen freien Tag. Das kann nur heißen, sie putzt die Bude. Nach einem Einkauf in Idstein, sowie diversen Computerteilen für die EDV-Ausstattung von Ninas Mutter und ihrem Lebenspartner in Mainz, geht es nach Wiesbaden, zu Ninas Schwester. Ein mal über die Platte, nicht wirklich spannend. Und siehe da, Andrea ist am Putzen. Es gelingt uns ihr eine ca. zweieinhalbstündige Pause aufzuzwingen, an ihrem freien Tag.

Tour-Karte


01.05.2012, Treffen in der Hockenbergmühle ist angesagt, wir beschließen, wir fahren Motorrad. Ninas Mutter und ihr Partner fahren im Cabrio, Ninas Schwester samt Anhang mit irgendwas auf vier Rädern. Was zu erwarten stand, wir waren nicht die Einzigen, die diese Idee hatten. Die Hockenbergmühle ist überfüllt mit Familien und Radfahrern. Selbst wenn wir einen Platz für sieben Personen fänden, müßten wir wohl zwei Stunden auf unsere Bestellung warten. Also wird nur das Tupfenmonster (Dalmatiner) spazieren geführt, während Günter nach einer anderen Einkehrmöglichkeit telefoniert.

Tour-Karte

Nach einer Tour über diverse Dörfer um Wiesbaden landen wir in einer Vereinsgaststätte. Bewirtschaftet von einem erstaunlich guten Italiener. Alles Andere wäre bei Günter auch unwahrscheinlich gewesen. Danach noch zu Andrea in den Garten und dann über eine etwas interessantere Strecke nach Idstein zurück.


02.05.2012, auf nach Obererlenbach, die Leute dort haben wir schon eine Weile nicht mehr gesehen. Zu erst besuchen wir einen alten Freund.

Oli
Schön, das er auch nach 5 Jahren noch nicht vergessen ist.

Tour-Karte

Mittwoch ist Hunger- und Sterbetag in Obererlenbach, trotzdem fahren wir zu Paco, vielleicht hat er ja die Bäckerei samt zugehörigem Cafe offen. Sieht zu aus, soll aber in 3 Minuten aufmachen. Pünktlich wird geöffnet. Nur Paco ist nicht auffindbar. Wir setzen uns mit einem Kaffee auf den Platz vor der Bäckerei und nach noch nicht ein Mal 10Minuten taucht die erste bekannte Nase auf. "Na, ihr zwei Ickes" schallt es über den Platz. Großes Hallo. Sven hat einiges zu erzählen.

Treffpunkt
Vor der Bäckerei.

Als Nächstes geht es auf gut Glück zu Claudia auf Überraschungsbesuch. Claudi ist da, wir quatschen uns fest, um so überhasteter ist unser Aufbruch. Auf dem Rückweg wollen wir noch an der Unfallstelle auf der langen Geraden vor der Applaus-Kurve vorbei. Über Bad Homburg und eine besch...en ausgeschilderte Umleitung (zum Glück sind wir nicht ortsfremd), geht es nach Oberursel und von dort in Richtung Großer Feldberg.

Tour-Karte

Wir finden die Stelle, kaum zu übersehen. Selbstmord, Fahrfehler (laut Zeugenaussagen) und technischer Defekt (laut Laboruntersuchungen) können ausgeschlossen werden. Der Unfall-Tod eines erfahrenen Bikers an dieser Stelle wird wohl ein Mysterium bleiben.

Unfallstelle
Oli.

Wir fahren über den Feldberg, Oberreifenbach und Kröftel zurück nach Idstein. Morgen geht es zurück nach Berlin.

Tour-Karte


03.05.2012, 09:30Uhr, nach dem Frühstück brechen wir auf, der Wetterbericht verspricht durchwachsenes Wetter. Es ist deutlich kälter geworden. Mit Regenjacke drüber ist es erträglich.

Leere B275 :-)  —  Richtung Usingen  —  immer den Kurven nach

Nina biegt falsch ab und so fahren wir in Butzbach auf die A5, statt in Ober-Mörlen. Macht nichts, der Umweg hat gelohnt, ein Haufen Kurven und freie Strecke. Eigentlich wollen wir ab Homberg/Ohm Landstraße fahren, disponieren aber um. Ab Bad Hersfeld auf die B27.

Die B27 ist frei, mäßiger Verkehr, einzig kurz vor dem Abzweig nach Eschwege haben wir einen Stau. Nach einer angenehmen Tour auf der 27 holt uns Elend wieder ein.

Name
Nomen est omen? Nina hat auf jeden Fall Wegzehrung gefunden, kann also nicht so schlimm sein.

Weiter geht es, die 81 ist lang und weilig, was wir bereits wußten. Für etwas Aufheiterung sorgt der Vergleich, wer hat das geilste Hinterteil. Thorti und die F650CS scheiden mangels Masse bei diesem Contest bereits im Vorfeld aus. Thorti selbst fällt die Wahl, wem der erste Platz gebührt, schwer.

Hinterteile
Welcher ist schöner?

A14, A2, A10, B5 sind die weiteren Strecken, eigentlich belanglos, aber auf der A2 erwischt uns, knapp vor Dreieck Werder, ein kurzer, heftiger Schauer. Doch noch nass geworden. Auf der A10 das Gleiche nochmal. Wir halten kurz hinter der Havelbrücke der A10 für eine letzte Zigarette auf dieser Tour.

Pause
Letzte Zigarette.

An einer Kreuzung in Staaken kommt es dann beinahe noch zu einem Unfall mit einem links abbiegenden HVL (Hirni Vom Land). Obwohl sie, durch einen davor stehenden, ebenfalls links abbiegenden Transporter, die Kreuzung nicht einsehen kann, wird einfach mal losgefahren. Thorti hat den Wagen bemerkt, bremst vorsichthalber und Nina weiß aus Erfahrung, Thorti bremst nicht ohne Grund, steigt also auch in die Eisen. Mal wieder schreckgeweitete Augen und ein offenstehender Mund. Alleine das war es wert. Wir fragen uns, wie sie der Polizei die zwei Motorräder erklärt hätte, die in ihrer rechten Seite eingeschlagen wären.

Tour-Karten


Tourdaten

Abfahrt: 29.04.2012, 08:00Uhr (pünktlich)
Rückkehr: 03.05.2012, 20:00Uhr
Strecke: 1396km
Pässe: Keiner.
Kurven: Einige :-)
Defekte: Keiner.
Pannen: Keine.
Strafzettel: Keine.
Kontrollen: Keine.
Unfälle: Keine.
Fazit: Abseits der ausgetretenen Pfade macht auch das Rhein-Main-Gebiet und der Harz Spaß!
Geschwindigkeitsbegrenzungen nur für Motorradfahrer (Harz und Taunus) sind ausgemachter Schwachsinn!
Der Schwachsinn verleitet Dünbrettbohrer in tiefergelegten und "getunten" Bürgerkäfigen zum Drängeln und zu riskanten Überholmanövern. Das grenzt schon an Mordversuch am Motorradfahrer.