Addo Elephant National Park

Daten

Tag Mittwoch, 29.08.2018
Entfernung 0km
Reisezeit 0h
Pässe keine;
Wetter 5 - 22°, sonnig

Beschreibung

Morgens liegen etliche Orangen auf dem Boden. Orangen-Bäume gibt es auf dem Gelände reichlich und einige Vögel sind damit beschäftigt, an den Orangen herumzupicken. Wie eigentlich immer, nehmen wir den warmen Teil des Frühstücks, lustigerweise wird hier der Kaffee tassenweise serviert, die Dame hat mit unserem Tisch einen ziemlichen Schaff. Heute sollen zwei Parks besucht werden, ein Nationalpark und danach ein privater Wildtierpark. Das sind keine Freiluftzoos, die Tiere dort leben wild. Die Tiere sind zwar an Menschen und Fahrzeuge gewöhnt und akzeptieren diese in gewissem Rahmen auch, aber nur, weil sie nicht gejagd werden.

Orangen
Orangen an Vogelfutterbäumen

Unser Guide ist eine Frau, die uns an der Farm abholt. Als erstes bekommen wir erklärt, es gibt keine Garantie, irgend etwas zu sehen. Hmm, nun ja, das ist bei wilden Tieren so, die leben halt und warten nicht auf ein paar Touris aus Europa. Da wir den Vortrag bereits das zweite Mal hören, stellt sich uns schon die Frage, welchen Anspruch der Durchschnittstouri an die Wildnis hat. Nach Abschluß der Ausführungen bekommen wir den Hinweis, die Elephanten wären jetzt seit rund 2 Wochen nicht zu finden gewesen.

Während der Fahrt zum Elephanten-Park werden wir mit Informationen und Warnungen vollgestopft. Das der Park durch Schenkungen und Landkäufe wächst, hier nur Tiere leben, die im Eastern-Cape natürlich vorkommen, was ihn von den privaten Parks unterscheiden würde. Das es Austausch-Programme mit anderen Parks gäbe, um genetische Flaschenhälse zu verhindern, was wiederum logistisch einen erheblichen Aufwand und erhebliche Kosten bedeutet. Das die Umzäunung des riesigen Gebietes nicht dafür gedacht ist die Menschen vor den Tieren zu schützen, sondern umgekehrt. Das mit erheblichen Aufwand und Personal Wilderei verhindert werde, das würde bis zu Leibwächtern für die Nashörner gehen.

Garniert wird das Ganze mit Hinweisen, das Fahrzeug nicht ohne Aufforderung zu verlassen, die Tiere nicht anzufassen oder zu füttern, nicht laut zu reden oder hektische Bewegungen zu machen. Offensichtlich sind die Hinweise nötig, was Rückschlüße auf die übliche Kundschaft zu lässt. Bei You-Tube kann man sich genügend Beispiele ansehen, was passieren kann, wenn Vorstellungskraft der Akteure und Warnungen nichts nutzen.

Elefantenpark
Da sind wir also

Es geht los und ein Slalom beginnt um die Hinterlassenschaften einiger Elephanten. Hinweisschilder erklären warum, man möge bitte keine Dungkäfer überfahren. Die ersten Säugetiere die wir sehen, sind Kudus, die uns zwar im Auge behalten, deren Fluchtdistanz wir aber offenkundig nicht unterschritten haben. Kurz darauf ein paar Kuhantilopen. Wir halten dann oberhalb eines Wasserlochs und können eine Gruppe Zebras, sowie einige Wasserschildköten sehen.

Turtle
Wasserschildkröten beim Sonnenbad

Zebra
Steppenzebras

Die Suche nach den Elephanten geht weiter, wir sind nicht die Einzigen, die Kreise ziehen. Zwischendrin sehen wir einen Singhabicht in seinem Nest, ein paar Warzenschweine und ein paar, als "Meerkat" bezeichnete, Erdmännchen.

Meerkat
Erdmännchen, Meerkat

Wir fahren von den Erdmännchen weiter in Richtung zu einen Hügel, als per Funk von einem Guide die Meldung eingeht, Elephanten sind auf dem Hügel. Man kann überall Fahrzeuge sehen, die dem Hügel zustreben. Oben angekommen, verschwindet Ninas Highlight gerade im Gebüsch, so sind nur ein paar Rücken zu sehen. Unser Guide ist sichtlich erleichtert, die Elephanten sind wieder da. Jetzt heißt es Wasserlöcher abklappern. Ausgewachsene Elephanten brauchen rund 150l Wasser am Tag, pro Elephant.

Abgang
Da verschwinden die Elephanten

Wir haben Glück, schon das erste Wasserloch, das wir ansteuern wird von Elephanten besucht, eine kleine Herde mit Jungtieren und Halbwüchsigen. Je näher sie dem Wasserloch kommen, desto schneller werden sie. Danach sehen wir Elephanten an jedem Wasserloch, das wir besuchen. Wie von Zauberhand sind die Elephanten wieder da.

Wasserloch
Elephanten

Elephanten benötigen rund 200kg Nahrung pro Tag, verwerten aber nur gut 40% davon. Ihre Ausscheidungen sind daher Nahrungsquelle für andere Tiere und zudem wichtig für die Verbreitung vieler Pflanzen. Der 20-stündige Tagesablauf eines Elephanten besteht hauptsächlich aus Fressen, während er für seinen Wasserbedarf nur wenige Minuten braucht.

Beeindruckend. Man fährt zu einem Wasserloch, stellt den Motor ab und Elephanten laufen auf Armlänge vorbei, auch mitten durch mehrere Fahrzeuge. Man kann an ihren Augen sehen, dass sie alles unter Beobachtung halten. Etwas später verursacht ein Trupp Elephanten einen kleinen Stau. Sie haben sich mitten auf der Straße versammelt. Anhalten, Motor aus und abwarten, bis sich der Trupp entschieden hat, wo er hin will.

Elephanten
Stau

Wir verlassen Addo Elephant National Park und Nina hat hunderte Photos gemacht, es geht weiter zum Schotia Game Reserve, einem privaten Wildtier-Reservat. Hier gibt es einen kleinen Imbiss und zu uns stossen weitere Gäste. Da sich unsere bisherige Privatführung erweitert, müssen wir auch das Fahrzeug wechseln.

Als Erstes laufen uns ein paar Springböcke über den Weg, gefolgt von einigen Gnus die sich mit Nyalas zusammen eine Wiese teilen. Kurz darauf ein Warzenschwein im sprichwörtlichen Schweinsgalopp. Warzenschweine strecken beim Rennen ihren Schwanz senkrecht nach oben, damit andere Warzenschweine sie sehen und ihnen folgen können. Auch hier gibt es Elephanten und Zebras. Zwei Zebra-Hengste stecken gerade ihr Revier ab und sind ob unseres Erscheinens irritiert, so das es nur bei Imponiergehabe bleibt.

Gesellschaft
Nyala und Gnu

An einem Teich treffen wir auf ein Krokodil, das kommt in diesen Breiten normalerweise natürlich nicht vor. Auch einige junge Giraffen sehen wir, die trauen dem Auto nicht wirklich, während sich die adulten Tiere nicht stören lassen. Auch das eine Tierart, die hier normalerweise nicht lebt. Auf der Suche nach Flußpferden und Büffeln scheuchen wir einen Gemsbok auf. Der tritt sofort die Flucht an und ist innerhalb von Sekunden im Busch vollständig verschwunden. Diese Oryx-Antilopen gehören eigentlich auch nicht ins südliche Eastern Cape. Es wird lansgsam etwas schattig, und das ist relativ unangenehm, da wir in einem offenen Fahrzeug sitzen.

Bei der Wildhüter-Station bekommen wir einen warmen Kaffee und etwas Kuchen, wer sich erleichtern muss, kann das auch hier tun, unterwegs wäre das wenig ratsam. Wir fahren in einen anderen Bereich des Reservates und treffen auf zwei Nashörner.

Nashorn
Die gab es hier mal reichlich

Die Nashörner ziehen weiter und wir begeben uns auf die Suche nach Löwen, die sich hier in der Gegend aufhalten sollen. Die Hoffnung einen Leoparden zu sehen hat sich bisher auch nicht erfüllt und wir werden darüber aufgeklärt, das wäre ein ungeheurer Glücksfall. Selbst die Personen, die täglich auf dem Gelände arbeiten, sehen einen Leoparden vielleicht ein Mal in zwei oder drei Monaten. Die Löwen finden wir einfach, da sie gerade eine Antilope erlegt haben und satt und faul in der Gegend rumliegen. Allerdings nur ein dominates Männchen mit einem Weibchen. Ein Männchen fehlt. Es folgt das Abendbrüllen des Löwen und das andere Männchen antwortet, also finden wir auch das.

Loewe
Abendstimmung, satt und seelig

Als das nächste Fahrzeug eintrifft, brechen wir in Richtung Hippos auf. Flußpferde verlassen Ihr Gewässer nur nachts zum Fressen, die einbrechende Dämmerung ist also der ideale Zeitpunkt, um die Tiere zu sehen. Die Flußpferde sitzen in ihrem Teich und machen keine Anstalten, diesen zu verlassen. Näher dran zu fahren oder gar auszusteigen ist keine gute Idee, Flußpferde verteidigen ihr Revier gegen ALLE Eindringlinge und in Afrika sterben jährlich mehr Menschen durch Flußpferdattaken, als durch jede andere Tierart.

Auf der Suche nach Büffeln fahren wir Strecken ab, die schon im Hellen dezent grenzwertig sind, in der Dunkelheit..., wir sind schon auf dem Rückweg, als wir auf eine kleine Herde Wasserböcke treffen. Zu dem Zeitpunkt kommt über Funk die Meldung, wo die Büffel sind, das liegt auf dem Rückweg. Ob der absoluten Dunkelheit ist die Lodge, die erleuchtet ist, etliche Kilometer weit zu sehen. Dort soll es ein Buffet geben.

Bueffel
Büffel im Scheinwerferlicht

In der Lodge angekommen gibt es einige Feuer zum Aufwärmen, etwas zu trinken und ein Buffet wird aufgebaut. Die Guides stehen hinter dem Buffet, als Bedienung. Nina ist total glücklich. Als der erste Ansturm vorbei ist, nagt auch in uns der Hunger, trotzdem befinden sich zwischen uns 2 Personen. Nina kommt zuerst am Buffet an und wird von einem der Guides angesprochen. Als Thorti an der Station ankommt, wird er gefragt ob er mit dem Motorrad unterwegs ist und antwortet, der Guide hätte ja wohl gerade mit Nina gesprochen. Es ist der "Harley-Fahrer" aus Keetmanshoop, der Thorti an der dortigen Tanke vor gut 3 Wochen angesprochen und Smalltalk gehalten hatte. Südafrika ist doch nur ein Dorf!

Unser Guide fährt uns nach dem Essen zur Farm zurück. Intibane Bike Tours hat uns einen unvergesslichen Tag bereitet, der angeheuerte Guide für die beiden Parks war ausgesprochen kompetent und freundlich.

Tagestips

Übernachten Chrislin African Lodge, Addo
Essen Schotia Game Reserve, Buffet.
Kommentar Toller und unvergesslicher Tag. Nina hat hunderte von Bildern und etliche Videos gemacht. Wir haben viel gesehen und viel Neues gelernt. Wer Südafrika besucht, sollte die Naturparks besuchen. Für uns ist der Eintritt ein Taschengeld, dort ermöglicht er den Erhalt und Schutz der beeindruckenden Tierwelt und sichert Arbeitsplätze.

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