Addo

Daten

Tag Dienstag, 28.08.2018
Entfernung 319km
Reisezeit 7,25h mit Pausen, Natures Valley, Bloukrans-Bridge und Big Tree
Pässe 1, Grootrivier-Pas(269m)
Wetter 13 - 20°, wolkig, sonnig

Beschreibung

Morgens ist es ziemlich warm. Die Bestandteile für einen Kaffee sind schnell gefunden, damit und einer Zigarette kann man die Zeit bis zum Frühstück gut überbrücken. Das Frühstück ist bis auf den warmen Teil, die süß- und müslilastige Variante. Obwohl wir die einzigen Gäste sind, ist aufgebaut und eingedeckt.

Wir sind um 10:00 auf der Tour und fahren zu einem Aussichtspunkt innerhalb eines Ortes, durch eine Straßen-Baustelle. Obwohl es bewölkt ist, ist es warm.

Blick
Bucht und Küstenplateau

Von dort zurück auf die Gardenroute, die wir kurz darauf zum Natures Valley verlassen, schön kriselige Strecke, die zu einem Parkplatz führt. Ein paar Meter zu Fuß und man steht an einem riesigen Sandstrand. Der Fluß, der das Tal gegraben hat, scheint das Meer oberirdisch nicht zu erreichen, der Strand ist durchgehend. Vom Grootrivier geht es über Kurven zum gleichnamigen Pass, über den wir das Küstenplateau wieder erreichen. Man kommt sich vor wie in einem Dschungel, so dicht bewachsen sind Straßenränder.

Strand
Das ist doch mal ein Sandstrand

Die Tsitsikamma-Berge geben ein eindrucksvollen Hintergrund für eine Mautstelle ab. Mautstellen sind in allen Ländern ein wiederkehrendes Ärgernis für Motorradfahrer. Zum Einen stellt sich die Frage, inwiefern ein Motorrad eine Straße abnutzt, die für die Belastung durch Lkw gebaut wurde. Zum Anderen berücksichtigt niemand bei der Planung der Mautstellen, das Motorradfahrer andere Voraussetzungen haben. Wer schon mal bei 35° im Schatten 15min in Motorradkombi vor einen Mauthäuschen ohne Schatten verbracht hat, weiß, von was die Rede ist. Weiterhin gibt es hinter den Mautstellen in der Regel keine Haltemöglichkeiten, die Schrankenöffnungszeiten sind oft zu kurz, Kontaktschleifen reagieren nicht auf das Gewicht eines Motorrades, drehen ist nicht möglich... Sprich, bei der Planung solcher Stellen reicht scheinbar die Phantasie der Planer zu Alltagssituationen in etwa so weit, wie ihre Nasenspitze. Gleiches gilt für die Zahlung. Wir können dem Mitarbeiter im Mauthäuschen keinen Vorwurf machen, wohl aber den Planern dieses Schwachsinns.

Es geht uns weniger um die 50,50ZAR, die wir jeder bezahlen müssen (genau so viel, wie für einen Lieferwagen ohne Anhänger), sondern um das Prozedere. Nein, es kann nicht einer für alle bezahlen, jeder einzeln. Nein, man kann jede Kreditkarte nur ein Mal einsetzen. Nein, Debitkarten funktionieren nicht. Warum auch, die Touris können ja ruhig 2,50€ Kreditkartengebühren für 3,30€ Maut bezahlen, jeder.

Also, Motor aus, Motorrad abstellen, Handschuhe ausziehen, Portmonnaie rausfummeln, bar bezahlen, Rückgeld zählen, Portemonnaie wieder verstauen, Handschuhe wieder anziehen, Maschine starten. Das Ganze mal drei. Wir hätten natürlich auf der R102 bleiben können, statt die N2 zu nehmen, aber dann wären wir nicht zu unserem nächsten Halt gekommen, der Bloukrans-Bridge.

Mautstelle
Des Wahnsinns fette Beute

Wir fahren hinter der Bloukrans-Brücke auf einen Parkplatz. Die Brücke ist wirklich beeindruckend und ein Bungee-Hotspot. Es springt auch gerade jemand, als wir dort sind. Die Furche, die der Bloukrans-River in das Küsten-Plateau gefräst hat, ist stattlich. Wieder zurück auf die N2.

Bruecke
Bloukrans-Bridge

Kurz vor Thornham verlassen wir die N2 schon wieder. Der 4. Halt auf knapp 100km Strecke und nach fast 3 Stunden Reisezeit, Wir rechnen das jetzt lieber nicht auf die geplante Gesamtentfernung hoch. Wir marschieren los und finden im Wald eine Mercedes W123-Limousine als Linkslenker, eine echte Rarität. Der Abdruck des europäischen Nationalitätskennzeichen ist noch gut zu erkennen. Wir bemerken den Fahrer zuerst nicht, dann aber grinst er übers ganze Gesicht.

Unser Guide bleibt bei den Motorrädern. Wir zahlen den Eintritt und dann geht es auf einen Rundweg durch einen Urwald, der sehr nach Regenwald aussieht. Wir nehmen den kleinen Rundweg, zum Einen wegen der Zeit, zum Anderen wegen der Motorradstiefel, die für einen längeren Marsch wenig geeignet sind.

Baum
Rundkurs

Beim nächsten Tankstop mit Kaffee frischen wir unsere Biltong-Vorräte auf und treffen einen Kanadier. Der ist mit einer umgebauten BMW HP2E unterwegs, seit mindestens 2 Jahren, seine Zollpapiere laufen ab. Unser Guide und er führen eine angeregte Unterhaltung, insbesondere über Namibia und Botswana. Es werden Karten und Unterlagen rausgekrammt. Schließlich sind sie fertig und wir verabschieden uns, um uns auf den Weg zur Unterkunft zu machen.

Um kurz nach 17:00 sind wir da. Unser Zimmer ist ein kleines Bungalow in Form einer Rundhütte. Schnell abladen und im angeschlossenen Restaurant Stiefelbier besorgen. Folgender Dialog:
"Hello. Please, can I get three bottles of beer?"
"Hello. We offer different, which one you like?"
"Sorry, I don´t know, ´cause I have no idea which kind you have."
Die Bedienung dreht sich wortlos um und verschwindet. Thorti ist der leisen Hoffnung, nun eine Karte zu erhalten, auf der er sich Bier aussuchen kann. Es vergehen mehrere Minuten und die Bedienung taucht mit VIER Flaschen Windhoek Lager auf.

TIA! Vielleicht sollte man dann doch Bedienungen beschäftigen, die zählen können, also bis 10 wäre ganz nett, bis 3 würde in dem Falle aber reichen. Völlig unverständlich ist, warum man erst nach der gewünschten Biersorte fragt, wenn man dann doch bringt, was man gerade im Kühlschrank findet.

Bequem
Stiefelbier

Abends geht es ins lokale Restaurant, wie sich herausstellt, haben sie 8 Sorten Flaschenbier. Das Essen ist gut und Nina ist ganz aufgeregt, morgen geht es zu ihrem Highlight des gesamten Urlaubes.

Tagestips

Übernachten Chrislin African Lodge, Addo
Essen Kürbissuppe, Staffed Chicken, Peanut Pie mit Eis.
Kommentar Nachdem man heute das 3te Mal versucht hat Thorti Pfeifentabak anzudrehen, weil, damit drehen hier alle, obwohl Thorti explizit gesagt hat, er will keinen Pfeifentabak, waren die Stiefelbier heute abend ein Highlight. Man fragt sich wirklich, was da in den Köpfen der Dienstleister schief läuft. AWA!
Zusammen mit der Mautstelle ergibt das wieder einen denkwürdigen Tag. Abgesehen von diesen Ärgernissen war es ein interessanter und schöner Tag. Das hat Intibane Bike Tours wieder gut hingekriegt.

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