Im wahrsten Sinne des Wortes

Daten

Tag Samstag, 25.08.2018
Entfernung 154km
Reisezeit 3,25h mit Pausen
Pässe 1, Tradou(w)pass (347m)
Wetter 11 - 19°, sonnig

Beschreibung

Heute soll es nach Barrydale gehen, unsere Wirtin ist über die Nachricht ganz aufgeregt. Barrydale scheint eine Art Künstlerkolonie zu sein, ähnlich Worpswede in Deutschland. Thorti findet die Apfelstücke in seinem Obstsalat, bevor der Joghurt darauf landet. Nebenher erfahren wir, die Betreiberin und ihr Mann werden wohl nach Irland gehen, wegen der Ausbildung der Tochter. Ziemlich sicher werden wir sie also nie wieder sehen.

Zwischenstop
Kap Agulhas, der etwas andere Vorgarten

Um 10:15 sind wir weg. Angeblich fahren wir heute durch ein Gebiet, in dem es viele Paradies-Kraniche, der Nationalvogel Südafrikas, gibt. Wir sehen Schwarzstörche, Perlhühner und Ägyptische Gänse, aber keine "Blue Crane" genannten Paradieskraniche.

Nach endlos scheinenden hügeligen Graslandschaften erreichen wir etwas, das aussieht wie die Abbruchkante eines Hochplateus. Da soll es hochgehen, das verspricht eine Menge Kurvenspaß. Auf der anderen Seite verspricht es auch eine Menge grandiose Aussichten. Damit stellt sich die Frage der zwei F. Fahren oder Fotographieren?

Nina, Thorti, Guide heißt die Reihenfolge. Links eine Schlucht, rechts imposante Felsen. Nina zieht am Kabel, erster Parkplatz vorbei, zweiter Parkplatz vorbei, dritter Parkplatz vorbei. Thorti mosert via Kommunikation, den vierten Parkplatz schafft Nina gerade noch.

Parkplatz
Parkplatz No. 4

Über den Pass erreichen wir Barrydale und als wir die Hauptstraße verlassen, hat jemand seinen Zaun komplett mit Pfannen, Töpfen, Radkappen und ähnlichem behängt. Thorti ist fasziniert, er macht langsam und verpasst prompt den Anschluß. Dank Kommunikation finden wir uns schnell. Wir erreichen unser heutiges Ziel um 13:30. Das sieht aber weder nach Hotel, noch nach Pension aus, eher wie eine Villa in einem weitläufigen Park.

Wir werden mit Handschlag und auf deutsch begrüßt, die erste Frage lautet, ob wir etwas trinken wollen. Und da die Aufzählung mit Bier beginnt und mit Tee endet, fühlen wir uns sofort zu Hause. Das gesprochene Deutsch ist norddeutsch gefärbt. Wir nehmen ein Stiefelbier. Dann ist Zimmerbesichtigung. Das ist kein Zimmer, das ist eine Wohnung. Mit Zugang zu zwei Terassen, mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. Auch haben wir einen Heiz-Radiator im Schlafzimmer.

Unterkunft
Ja, doch, hier kann man es aushalten

Sorgvry, House of Guests. Haus der Gäste, die Wortwahl verrät einiges. Nachdem wir uns einquartiert haben, Rundgang durch den Park, wir treffen George. Eine ziemlich große Landschildkröte, die gerade aus ihrer Winterruhe erwacht ist und mit der Sonne ums Haus wandert. Die Schildkröte ist ein wildes Tier, das niemandem gehört, die aber regelmäßig im dortigen Garten auftaucht und von der keiner weiß wo sie ist, wenn sie nicht im Garten ist.

Tier
Gestatten, Panzer-George, genannt die "Blumen-Walze"

Unser Guide hatte uns schon vorab gefragt, ob es uns stören würde, wenn er ehemalige Nachbarn treffen würde, die nach Barrydale gezogen sind. Natürlich nicht. Seine Nachbarn sind auch Bekannte des Betreiberpaars, wir sitzen mit einer Flasche Wein zwanglos auf der Terrasse zusammen. Die Ex-Nachbarn sind lustig. Sie kommt aus Namibia, spricht Deutsch, Englisch, Afrikaans, er kommt aus Südafrika, versteht fast alles , spricht aber nur English. Wir haben einen sehr unterhaltsamen Nachmittag.

Das Betreiberpaar hat versprochen uns zu bekochen und wir erhalten eine Einladung in ihr Privathaus. Seit der eine das Wasser zum Eierkochen hat anbrennen lassen, gibt es eine Arbeitsteilung, einer kocht, einer kümmert sich um die Gäste. Ihr Haus ist wenige Minuten zu Fuß entfernt, als wir eintreffen ist der Tisch eingedeckt, nach gehobenen Standards. Das Menü, das von den Beiden serviert wird, ist excellent.

Wir sitzen noch bei einem guten Wein mit unseren Gastgebern zusammen und verabschieden uns relativ spät. Für morgen steht der Swartbergpass auf dem Programm.

Tagestips

Übernachten Sorgvry, House of Guests
Essen Butternut-Soup, Salat, Gulasch mit Gemüse und Süßkartoffeln, Kuchen, das beste Essen der Reise, obwohl wir viele ausgesprochen gute Essen hatten.
Kommentar Unser an Highlights nicht armer Urlaub hat seit heute ein neues Führungsduo was Unterkunft und Verpflegung angeht. Lehrreich war es auch, wir lernen einen aus dem Wienerischen ins Afrikaans übersetzten Spruch. "Gaan kak, asseblief." Intibane Bike Tours hat sich selbst übertroffen.

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