Sossus Vlei

Daten

Tag Mittwoch, 15.08.2018
Entfernung 0km
Reisezeit 0
Pässe keine
Wetter 9 - 32°, sonnig

Beschreibung

Nina ist froh, heute wird nicht Mopped gefahren, trotzdem nach weniger als 5 Stunden ist die Nacht um 05:30 rum. Thorti hat, dank asynchronem Schnarchkonzert zweier nicht näher genannter Personen, weniger als 1 Stunde geschlafen. Kaffee ist nicht und nach der ersten Zigarette kommt der absolute Knaller. Bevor wir abfahren, sollen wir mal das Zimmer räumen, das müsste für den nächsten Gast vorbereitet werden. Keine Entschuldigung, kein Frühstück, kein Kaffee, nur die unverschämte Aufforderung.

Thorti ist kurz davor, sehr laut und sehr deutlich, vor allem aber sehr unföflich, sein Missfallen kund zu tun, der Guide drängt jedoch, der Fahrer zur Sossus Vlei wird nicht ewig warten. Also, normale Klamotten aus dem Mopped holen, Motorradklamotten ins Farmbüro, umziehen und zum Fahrzeug. Der Tag fängt ja gut an, der Rest sollte besser funktionieren.

Es geht etwas später los und da der Fahrer noch andere Gäste einsammeln muss, gibt er Gas. Schotterpisten mit Waschbrett machen auch im Auto bei 140 nicht wirklich Spaß, vor allem Nina nicht. Nachdem wir die Gäste eingesammelt haben, muss der Fahrer noch in Solitaire tanken und so kommen wir wenigstens je zu einem Kaffee und einem belegten Brötchen, nach gut 24 Stunden.

Unser Fahrer ist weiterhin sehr zügig unterwegs. Als wir den Auflauf an dem Einlass bei Sesriem sehen, wird uns klar, warum. Neben den offiziellen Tourguides sind auch eine Menge Privatfahrzeuge unterwegs, es wird also voll werden.

Wir kriegen einen Abriß über die Dünen, deren Geschichte und Bedeutung. Statt der zahlreich vorhandenen Spring- und Gemsböke sehen wir ein einzelnes Gnu, das leider viel zu weit entfernt ist, für scharfe Fotos. Die asphaltierte Strecke endet und die letzten Kilometer geht es durch Sand. Ohne 4-Rad-Antrieb geht hier wohl nichts mehr. Morgens geht es vielleicht auch ohne 4x4, wenn der Sand noch fest ist. Mit fortschreitender Erwärmung wird Sand jedoch weich.

Gnu
Gnu, Anfahrt zur Sossus Vlei

Wir laufen durch die Sossus Vlei zur Grenzdüne der Dead Vlei, anstrengend genug. Unser Guide läuft noch in die Dead Vlei runter und hat dort eine Begegung der unangenehmen Art. In der Death Vlei stehen abgestorbene Camelthorn-Bäume, die ob des Klimas nicht verwittern. Die Baumleichen sind ca. 500 Jahre alt. Überall stehen Schilder, man soll die Bäume nicht anfassen oder darauf rumklettern. Eigentlich verständlich, durch ein fragiles Ökosystem werden jeden Tag tausende Menschen geschleust, bestimmte Dinge kann man dann einfach nicht mehr erlauben. Aber Deppen gibt es überall und der Nachschub ist offenkundig unbegrenzt.

Weit
Auf dem Weg zur Grenzdüne Dead Vlei

Unser Guide trifft auf ein paar Touris, die offenkundig die Kulturtechnik des Lesens nicht beherrschen, begleitet von ein paar einheimischen Führern. Bei denen herrscht entweder ein gravierender Mangel an geistiger Kapazität vor oder ein gehöriger Überschuß an Ignoranz. Angesprochen ob die Leute auf den Bäumen ihre Kunden wären, wird das bejaht. Auf die Aufforderung, ihre Kunden von den Bäumen zu holen, werden sie aggressiv. Unser Guide macht ein Foto von den beiden und verzieht sich. Später ist bei der Parkleitung die Aufregung groß, leider reicht die Qualität des Fotos nicht, anhand der aufgesticken Embleme die Gesellschaft zu identifizieren, für die die beiden arbeiten.

Eine Bitte an die Leser. Wer dort hin kommt, bitte haltet Euch an die Regel, die Bäume weder zu berühren, noch zu besteigen, noch etwas abzubrechen. Millionen die nach Euch kommen, werden es danken. An anderer Stelle werden wir erleben, welchen irreparablen Schaden geistloser Vandalismus hinterläßt.

Tod
Dead Vlei

Wir sitzen zusammen und warten auf zwei, die unbedingt Big Daddy besteigen mussten. Als wir alle wieder zusammen sind, geht es unter eine Akazie und es gibt eim Frühstück oder Snack. Der Kaffee ist gut, Thorti füllt sich 3 rein, ein Wunder das er davor für seine Umgebung halbwegs erträglich war. Auf zum Sesriem-Canyon. Sesriem ist die Verballhornung von "Sechs Riemen", das war die Anzahl der Gürtel, die verbunden werden mussten, um an einer bestimmten Stelle per Eimer Wasser aus dem Canyon zu holen, keine Ahnung wie lang sechs Riemen sind. Inzwischen ist der Canyon tiefer, da der Bach sich durch eine Kies-Sand-Schicht gräbt.

Die anderen Gäste werden wieder abgesetzt und wir kommen mit einigen davon ins Gespräch. Wir erzählen, wir sind mit dem Motorrad unterwegs. Einer der Gäste meint, er wäre gestern von einem Typen auf dem Motorrad angehalten worden, der ihn nach 2 Motorradfahrern gefragt hätte, die seien nur irgendwo rumgestanden. Er ist etwas erstaunt, das wir die zwei Gesuchten waren und nicht einfach nur in der Gegend rumstanden. Zufälle!

Zurück nach Neuras. Wir müssen in das "tented camp" umziehen, ist okay, das war so geplant. So ein Camp besteht aus Zelten, die jedoch einen gewissen Comfort bieten. In der Regel hat man dort elektrischen Strom, Toiletten und Duschen in der Näe, sowie richtige Betten im Zelt, Frühstück gibt es meist auch. Also irgendetwas zwischen B&B und Camping. Nach vielen wortreichen Entschuldigungen über die vergeigte Übernachtung werden wir ins Camp gefahren, zwar wird dauernd irgendwas von einer Powerstation gefaselt, es ist aber nicht so ganz klar, was das ist, erklärt wird es vorsichtshalber auch nicht. Zeug ins Zelt und per Chauffeur zurück zu den Futtertrögen.

Das Buffet ist nicht schlecht, von Gemsbock über Fisch, Salat und Reis gibt es einfach genug für jeden, aber wer jetzt denkt, ob des kleinen Fehltritt des Hauses von letzter Nacht und den wortreichen Entschuldigungen, der Wein wäre aufs Haus, nun Fehlanzeige. Da gibt es noch deutlich Luft nach oben. Eigentlich hätte man einfach die Rechnung nicht bezahlen sollen. Was wollen sie machen, die Polizei rufen? Im Nirgendwo?

Warm
Nina wärmt den lädierten Rücken

Um 21:00 machen wir uns bei Dunkelheit auf den Rückweg zu unseren Zelten. Dort angekommen, in keinem Zelt geht Licht, es gibt nur ein Sammelsurium an Kabeln. Geräte laden? Fehlanzeige. Wir sind kaputt und vertagen die Lösung der Aufladung unserer Kommunikation auf morgen.

Thorti muss mitten in der Nacht auf die Toilette. Dank der herausragenden Beleuchtung des Camps und der Toiletten (keine), erleichtert er sich irgendwann in einem Gebüsch und dabei fällt ihm auf einem freien Platz ein Kreis von Solarzellen auf. Unter jeder Solarzelle steht etwas. Also eines der Geräte abgestöpselt und mitgenommen. Siehe da, im Schein der Taschenlampe entpuppt sich der Kasten als eine Art Power-Pak. 2 USB-Anschlüße und vier Buchsen, in die die Stecker des Kabelsalates passen. Eingesteckt, eingeschaltet, nichts. Kein Licht. Zurück zu dem Platz, nächste Kiste gegriffen, alles wiederholt, siehe da, es wart Licht, an der Powerstation leuchte eine LED. Zurück zum Platz, nächste getestet und zu unserem Tourguide vor das Zelt gebracht.

Naja, wer jetzt meint, er könnte Licht haben und seine Powerbank laden, Pech gehabt, schließt man die Powerbank an, geht das Licht aus. TIA! Schließt man zwei Kommunikationsgeräte an, geht das Licht aus. Vielleicht sollte man den Einsatz von Solar-Energie auf die Bereiche beschränken, die man überblicken kann.

Tagestips

Übernachten Neuras im tented camp (Zelt)
Essen Buffet
Kommentar Sossus Vlei und Sesriem Canyon waren schön und interessant. Bei Neuras gibt es aber noch deutlich Luft nach oben, das fühlt sich eher so an, als wäre man in einem Ausbildungsbetrieb gelandet, in dem noch kein Mitarbeiter länger als die Probezeit arbeitet. Durchgefallen auf ganzer Linie.

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