Schotterstraßen ?

Daten

Tag Donnerstag, 09.08.2018
Entfernung 294km
Reisezeit 5,5h mit Pausen
Pässe keiner
Wetter 0 - 21°, sonnig

Beschreibung

Morgens sind schon wieder 0°. In der Bahnhofshalle ist es kälter, als in "Be my Guest", dafür ist genug Nescafe da. Es folgt eine kurze Besprechung, zum Fishriver geht es nur über Schotter, aber von dort weitere fast 200km Schotter nach Keetmanshoop? Werkzeug, Reifenflickzeug, Kompressor und Erste-Hilfe-Kit sind mit dem Guide nach Upington gefahren. Ein Plattfuß oder Unfall würde im Zweifel dazu führen , wir sitzen im Nirgendwo fest. Wir gehen davon aus, der Weg zur Touri-Attraktion ist stärker befahren, als die Piste nach Keetmanshoop. Von Grünau führt eine asphaltierte Strecke nach Keetmanshoop, also warum sollten andere Verkehrsteilnehmer Schotter fahren?

Die Vermutung ist, das Risiko Richtung Canyon ist überschaubarer. Der Plan sieht danach wie folgt aus, Grünau, tanken, Fishriver-Canyon, Grünau, tanken, Keetmanshoop. Thorti findet das zwar nicht so schick, aber "Safety first". Das Frühstücksbuffet im ungeheizten Raum ist sehr deutsch, wobei man auch die lokale warme Variante des Frühstück haben kann.

Warten
Sch...kalt, warten auf Frühstück

Um 10:30 ist Abflug. Es geht nach Grünau, tanken und dann auf die C12 Richtung Fishriver-Canyon, der hier noch ausgeschildert ist. Nach ihrem gestrigen Sturz hat Nina ein Problem mit den Senken auf der Straße. Die Hinweisschilder sind eindeutig, nach Regenfällen können sich die Senken in temporäre Flussbetten verwandeln. Entsprechend ist der Untergrund. Nach einigen Durchfahrten wird Nina sicherer und es geht mit 80km/h voran, der erlaubten Höchstgeschwindigkeit.

Pause
Schotterpiste zum Fishriver-Canyon

Wir fahren, rechts taucht ein Gebilde auf, das Teil des Fishriver Canyon sein könnte, kurz darauf ein Dorf links, nur kein Hinweis, wo es zum Canyon geht. Da uns die Koordinaten-Daten fehlen, ist im Navi kein Ziel eingebbar. Als die Landschaft wieder flach wird, drehen wir. Zurück zum Dorf. Eine D-Straße am Dorf führt in die richtige Richtung, ist aber ebenfalls nicht beschildert. Nun, in Namibia gilt folgende Regel, je höher der Buchstabe am Anfang des Straßen-Namen, desto herausfordernder der Untergrund.

Über die Schlaglochpiste mit losem Sand kommen wir zu einem Bahnübergang, an dem Nina beschließt, die Strecke nicht weiter zu erkundenn, ihr ist das Risiko einer Panne oder eines Unfalls zu groß. Das ist schade, nachdem unser Guide nicht da ist und mit uns feiern kann, fällt nun auch das zweite Highlight des 10. Hochzeitstages aus. Aber Thorti ist es wichtiger, noch den 11. Hochzeittag mit Nina zu feiern, als heute den Fishriver-Canyon zu sehen.

Zügig zurück nach Grünau und ohne Tanken weiter nach Keetmanshoop. In Keetmanshoop tanken wir, bevor wir zu unserer Unterkunft weiterfahren. Während Nina zahlt, wird Thorti von einem Mann angesprochen, der behauptet auch Touren zu organisieren. Von Südafrika aus. Thorti findet das wenig interessant, sieht der Typ doch eher nach einem HD-Fahrer aus, denn nach jemanden, der abseits befestigter Wege fahren kann. Entgegen seiner Gewohnheit lässt sich Thorti auf einen Smalltalk ein.

Nach einigem Rumgefahre in der lustigen Infrastruktur von Keetmanshoop (200m Sandpiste mitten im Ort als Verbindung zwischen zwei asphaltierten Straßen) finden wir unsere Unterkunft, das "Schützenhaus". Man hält uns für ein "Honeymoon-couple". Nun ja, es ist dann wohl unserer 10. :-)

Zu unserem Zimmer müssen wir ein anderes Zimmer durchqueren, in dem zwei Betten stehen und das bis in 2m Höhe gefliest ist. Ehemalige Küche? Eine halbherzig zugebaute Durchreiche lässt das vermuten. Unser Zimmer ist groß mit offener Dusche und Handwaschbecken, die Toilette befindet sich in dem Raum, durch den wir kamen. :-) Nun ja, TIA (This is Africa)!

Zimmer
Blick in unser "Vorzimmer"

Spruch
TIA

Wir sind noch am Abladen, als uns 3 Bedienstete mit einer Flasche Perlwein, halbtrocken, eines lokalen Anbieters überfallen. Der schmeckt sogar, auch wenn halbtrocken eigentlich zu süß ist. Intibane Bike Tours hatte als Überraschung für uns eigentlich aber etwas anderes mit dem Schützenhaus verabredet.

Zwischenzeitlich erreicht uns die Nachricht, das es mit der Workpermit unseres Tourguides gut aussieht und er sich wohl morgen auf den Weg machen kann. Na wir sind gespannt. Upington-Windhoek ist ein 1000km-Ritt.

Wir bleiben im Schützenhaus und essen dort. Das Treiben im dortigen Restaurant ist interessant, zudem müssen wir für morgen noch ein wenig planen.

Tagestips

Übernachten Schützenhaus in Keetmanshoop
Essen Tagessuppe, Wildspieß mit Beilagen, sehr gut
Kommentar Auch ohne Fishriver und Schotterpiste nach Keetmanshoop hat Thorti heute genug Staub geschluckt. Das Zimmer ist so lala, auf jeden Fall zu kalt und der Schwarzschimmel in der Duche lässt vermuten, auch zu feucht. Dass Essen war gut.

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