Prešov

Daten

Tag Dienstag, 01.08.2017
Entfernung 422km
Reisezeit 8h mit Pausen und Hotelsuche
Pässe 2, Pasul Mesteacăn(550m), Dargovpass(473m)
Wetter 24-37°, sonnig

Beschreibung

Pensuine Iris überrascht wieder mit kreativen Interpretationen. 8RON sollen 5Euro entsprechen. Hmm, nach aktuellem Wechselkurs sind 8RON noch nicht einmal 2 Euro. Der Kurs liegt bei etwa 1Euro zu 4,5Lei(RON). Da wir in Landeswährung zahlen werden, ist uns egal, was Pensuine Iris da rechnet. Das Frühstück ist wieder spannend. Nina bestellt für sich Rüherei statt Spiegelei, damit bekommt auch Thorti Rüherei. Das uns das Finanzamt Spandau fälschlich als Personalunion betrachtet, daran haben wir uns nach 15 Jahren so langsam gewöhnt, unser Essen bestellen wir aber immer noch jeder für sich.

Um 10:45 sind wir weg, da wir viel im Flachland fahren werden, haben wir es auch nicht sonderlich eilig. Es geht die DN1C entlang.Ein Stück durch Ungarn parallel zur ukrainischen Grenze und in der Slowakei dann Richtung Karpaten. Zuerst nach Maramureş, über Pasul Mesteacăn Richtung Satu Mare.In Satu Mare auf die DN19A nach Petea zur Grenze nach Ungarn.

Einzig die Anfahrt zum Pasul Mesteacăn ist interessant, aber nur, wenn man sich die rumänische Regel zu eigen macht, runde Verkehrsschilder mit rotem Rand und Zahlen sind unverbindliche Empfehlungen der Behörden. :-)

Wir haben uns über den paranoiden Schwachsinn von Grenzkontrollen innerhalb der EU schon häufig ausgelassen, was allerdings in Petea abläuft, erinnert an die DDR-Grenze vor Abschluß der Ostverträge. Vor uns sind ganze fünf (5) Autos, trotzdem stehen wir bei 37° in voller Montur 30Minuten in der Sonne, Schatten Fehlanzeige. Nina ist kurz vorm Umkippen. Jedes der Autos wird durchsucht, damit ist klar, woher die rumänische Grenzkontrolle kommt. Das dürfte die Retourkutsche für die paranoiden Schwachsinnigen sein, die Ungarn regieren. Immerhin reicht die Geistesleistung der Uniformständer aus, dass wir mit den Motorrädern wohl keine Flüchtlinge von Rumänien nach Ungarn schmuggeln. Ein Blick in den Pass und wir können durch. Hinter der Grenze parken wir verbotenerweise auf den überdachten Parkplätzen der Grenzbeamten. Wir müssen uns abkühlen, was bei 37° Umgebungstemperatur natürlich dauert.

Während wir uns abkühlen, schauen wir dem Treiben an der Grenze zu. Wer irgendetwas nach Ungarn schmuggeln möchte, braucht nur ein ungarisches Kennzeichen. Es wird jeder Kleinwagen auseinander genommen, nur bei Fahrzeugen mit ungarischem Kennzeichen, will man noch nicht mal die Personalpapiere sehen.

Nachdem wir, inklusive des Abdampfens, zwangsweise eine gute Stunde an diesem europäschen Schandfleck verbracht haben, heißt es jetzt am Kabel ziehen. Auf kürzestem Wege auf Nebenstraßen durch Ungarn. Als es noch fast 10km bis zum Grenzübergang bei Slovenské Nové Mest sind, biegt das Navi in Pácin am Sportplatz in eine Nebenstraße ab und ein paar Meter weiter fahren wir auf einem Feldweg über die Grenze zur Slowakei, ganz ohne Kontrolle, anstehen oder sonstigs Umstände. Na alos, geht doch!

Die Slowakei entpuppt sich in diesem Landesteil als extrem langweilig zu fahren. Selbst der Dragovpass ist unspektakulär. Da wir immer wieder irgendwelche Uniformen an unerwarteten Ecken sehen, nehmen wir ein wenig Gas weg. Diskussionen mit der Polizei in einer Sprache, die wir weder verstehen noch sprechen, erscheinen uns nicht zielführend.

In Prešov beginnt dann die Suche nach einem Hotel, booking.omg findet eines und wir bekommen das letzte Zimmer. Naja, Zimmer ist eine dezente Untertreibung, Apartment, mindestens aber ein Suite. Und die Rezeption spricht sehr gutes Englisch. Wir sind positiv überrascht. Abladen, duschen, Hotelrestaurant.

Hotelrestaurant fällt aus wegen is nich. Irgendetwas in der Küche ist kaputt und die Verantwortliche macht lieber Feierabend als Hotel-Gästen ein Bier vom Fass zu servieren. Na fein, da werden wir eine Menge Trinkgeld sparen (erwartet werden etwa 10-15% des Umsatzes). Das von der Rezeption beschriebene Restaurant ist nicht zu finden, alles was wir finden, hat zu. Super, die letzte Mahlzeit ist 422km und gut 10 Stunden her. Das läuft ja gerade richtig gut. Nichts zu essen, nichts zu trinken, nach einem Tag bei 37° auf den Motorrädern.

Die Rezeption hat wenigstens kaltes Flaschenbier und wie wir da rumstehen, kommt ein Lieferservice und liefert im Hotel Pizza ab. Ist zwar nicht die beste Lösung, aber besser als hungrig auf jeden Fall. Die Rezeption bestellt uns Pizza und wir bekommen die nächsten 2 Bier. Die Pizza kommt innerhalb einer halben Stunde, ist noch warm und schmeckt. Die nächsten 2 kalten Bier verschwinden in uns.

Pizzaservice
Abendessen: Pizza + Flaschenbier

Der Nachtportier erscheint und darf erst Mal das Bier auffüllen. Weitere Gäste sehen uns mit dem Bier und bestellen auch welches. Irgendwann ist nur noch warmes Bier da. Wir gehen in unser "Apartment" und geniessen etwas "Cola-White". (Danke Herfried, Du hast uns den Abend gerettet.)

Tagestips

Übernachten Hotel Belier
Essen Pizza-Service
Kommentar Ein ereignisreicher Tag, auch wenn die Strecken langweilig waren. Es verfestigt sich zunehmend der Eindruck, gewisse Länder haben den real existierenden Sozialismus, auch gut 30 Jahre nach dem Fall des eisernen Vorhangs, nicht überwunden. Im Tourismus sind sie von den Basisanforderungen zum Teil noch Universen entfernt.

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