Maramureş

Daten

Tag Montag, 31.07.2017
Entfernung 313km
Reisezeit 9h mit Geld holen, Pausen und Mega-Baustelle
Pässe 3, Pasul Tihuta(1201m), Pasul Prislop(1413m), Pasul Şetref(871m)
Wetter 24-32°, sonnig

Beschreibung

Maramureş wollen wir wenigstens in einem Abstecher erkunden, deshalb haben wir gestern Abend einen Rundkurs geplant, der unter anderem die DN18 beinhaltet, die ziemlich interessant aussieht. Man kann in Pensuine Iris nur bar zahlen, wie international üblich. Anspruch und Wirklichkeit sind tatsächlich sehr weit von einander entfernt. Also müssen wir noch irgendwo Landeswährung besorgen. Hätten wir gewusst, was dabei auf uns zukommt, wir hätten wohl die Zeche geprellt.

Frühstück war mit inbegriffen, wir sind gespannt. Die Bestellung "cafea neagră" überfordert die Bedienung bereits, es kommt Cappucino. Es ist hoffnungslos, wenn sie schon ihre eigene Sprache nicht verstehen, sollten sie wenigstens nachfragen und nicht einfach irgendetwas bringen. Das Frühstück entpuppt sich als zwei fettige Spiegeleier, zwei fettige Würstchen, ein paar Gurckenscheiben und Brötchen, die die Bäckerei vor etwa 3 Tagen verlassen haben, je Person. Wahlmöglichkeiten, Fehlanzeige. Vielleicht sollte man den Besitzer aufklären, der real existierende Sozialismus ist seit 28Jahren Geschichte.

Für Bargeld fahren wir in das Dorf, es gibt immerhin zwei ATM. Dank einer völlig sinnfreien Kombination von Ampeln, Zebrastreifen und Bushaltestellen schafft man es, in einem 10.000-Einwohnerdorf (3 weitere Gemeinden eingerechnet) im "Innenstadtbereich" auf der DN17 einen Stau zu verursachen, der München zur Ehre gereicht. Der erste Geldautomat existiert nicht, der zweite ist in einer als Einbahnstraße gekennzeichneten Nebenstraße. Ein Mal Geld in 800m Entfernung von der Pension holen = 30 Minuten, wir sind durchgeschwitzt und mehr als nur genervt. Zur Tanke ausserhalb von Beclean, volltanken. Dank der hervorragenden Organisation verbringen wir hier weitere 25Minuten. Inklusive der Wegestrecke ist das eine Stunde für Geld holen und tanken in einem 10.000-Einwohner-Kuhdorf, das übertrifft Spanien und Frankreich und die Länder zu übertreffen, ist nicht einfach.

Wir sind froh, als wir das Chaos hinter uns lassen können. Auf die DN17 und dann links ab auf die DJ151 Richtng Bistriz. In Bistriz biegen wir links ab in Richtung Vatra Dornei. Bis Tureac geht es hauptsächlich geradeaus, aber dann geht es in die Kurven. Die Gegend ist leer und relativ verkehrsarm. wir ziehen am Kabel.

Tacho
Nina hat die 70.000 voll

Über den Pasul Tihuta geht es nach Vatra Dornei wieder auf die DN17 und von dort in einem Kringel auf die DN18. Die DN18 ist ein Flickenteppich. Mit anderen Motorrädern hätten wir wohl spätestens nach 2km gedreht. Mit den Reiseenduros ist es ab etwa 100km/h erträglich. Die DN18 führt an einem Bach entlang, die wenigen Ortschaften sind sehr übersichtlich.

Oben
Pasul Tihuta auf eine Zigarette

Hinter Cârlibaba, nach gut 20km Flickengehoppel geht es in eine Baustelle. Für etwa weitere 60km, wie wir herausfinden. Nein, das ist kein Schreibfehler und auch kein Witz. Und es stand auch nirgendwo angeschrieben.

Den Pasul Prislop fahren wir auf Asphaltresten, Schotter und abgehobeltem Asphalt. Man kann nicht sagen, dass an der Strecke nicht gearbeitet wird, wir treffen mehrere Bautrupps beschäftigt mit unterschiedlichen Bauabschnitten einer Straße. So ist die Strecke auch zu fahren, Schotterstücke, einspurige und mehrspurige Abschnitte, mit Asphalt, mit Asphalt und Schotteraufschüttungen, abgehobelter Asphalt. Alles dabei. Inklusive diversen Baustellenampeln. Ein 15km langer Abschnitt hat es in sich, wir brauchen eine Stunde dafür, von der Stunde stehen wir geschlagene 40 Minuten an irgendwelchen Bausstellenampeln.

Wir sind gerade an einer Baustellenampel losgefahren, als von rechts aus dem Berghang eine riesige Schaf- und Ziegenherde auf die Straße strömt. Das braucht kein Mensch, schnell durch, bevor die Fahrbahn sich vom Dreck und Kot der Herde in eine Rutschbahn verwandelt. Zum Glück machen die Viecher Platz.

Kurz hinter Moisei biegen wir links auf die DN17C ab. Über den Pasul Şetref geht es dann wieder Richtung Ebene. Wir sind wieder in ewig langen, aneinander gereihten Straßendörfern unterwegs. Kurz nach 19:00 erreichen wir die Pension, wir wollten eigentlich um 17:00 hier sein. Wir wollen noch packen, morgen geht es weiter in die Slowakei.

Auch heute ist der Service wieder von besonderer Qualität, wir müssen mehrfach nach der Karte fragen. Wenigstens bekommen wir ausnahmsweise das, was wir bestellen.

Tagestips

Übernachten Pensuine Iris
Essen Bruscetta, Schnitzel
Kommentar Pensuine Iris kann man nur meiden. Neben unseren Erlebnissen mit dem Service ist auch das Zimmer mangelhaft. Pensuine Iris ist das Geld nicht wert. Durchgefallen auf ganzer Linie. Die Tour hingegen war schön, Rumänien, bzw. die rumänischen Karpaten sind auf jeden Fall eine weitere Reise wert.

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