Beclean

Daten

Tag Sonntag, 30.07.2017
Entfernung 465km
Reisezeit 8,75h mit Pausen und Unterkunftsuche
Pässe 0
Wetter 17-32°, sonnig

Beschreibung

Wie erwartet entpuppt sich die Tourplanung als Herausforderung. Schnell ist klar, wenn wir dem Karpaten-Bogen in Rumänien folgen, bekommen wir ein Zeitproblem oder wir müssen mehrere 800km-Etappen fahren. Wir werden also durch das Karpaten-Vorland abkürzen. Nun, Siebenbürgen kann, änlich wie das Banat, richtig warm werden, wir werden sehen. Die genaue Tourplanung müssen wir unterwegs erledigen, der fehlende Empfang.

Nach Petroşani, tanken. Weiter auf die DN7A Richtung Deva, in Kalan verlassen wir die DN7A und fahren über Kreisstraßen zur DN1 bei Karlsburg. Von dort auf die DN14A Richtung Mediasch. Bei Frauendorf machen wir Pause und Nina bastelt eine Tour auf dem Navi. Unsere Unterkunft sollt irgendwo in der Nähe des nördlichen Teils der rumänischen Karpaten liegen, gleichzeitig sollte die Slowakei in einem Tagesritt erreichbar sein. Die Gegend um Beclean erfüllt diese Voraussetzungen.

Es geht weiter nach Schäßburg auf die DN13 und Richtung Neumarkt an der Mieresch. Ein Teil der Strecken ist ausgesprochen lang und weilig. Dafür das man nicht einschläft sorgen einheimische Autofahrer, die einen bei 140 auf der Landstraße in zweiter Reihe überholen. Mit der linken Fahrzeugseite sind sie dann schon im Schotter neben der Fahrbahn.

In Neumarkt wechseln wir auf DN15, der wir bis Reen folgen, um dort auf die DN15a Richtung Beclean zu wechseln. In Teaca fahren wir ein wenig im Kreis, denn die DN15A oder was das Navi dafür hält, endet auf einem Feld. Kein Feldweg, links eine Industriebahn, rechts ein Zaun, vor uns ein Acker. Drehen und siehe da, aus dieser Richtung komment, ist alles angeschrieben. Da wir nicht die einzigen waren, die dort gedreht haben...

Kurz vor Beclean zieht Nina booking.omg zu Rate, Pension Iris wird es. Auf die DN17 und erstmal an der Pension vorbeifahren, da sie von aussen nicht sonderlich gut als Pension zu erkennen ist. Drehen ist schwierig, da rechts und links der Straße mindestens 0,5m tiefe Abzugsgräben sind und reichlich Verkehr ist. Als wir endlich im Hof der Pension stehen, stellt sich heraus, Parkplätze sind Mangelware. Nun, leider wird das nicht der einzige Mangel sein.

Man kann die Reservierung nicht finden, wir kriegen trotzdem ein Zimmer, ganz am Ende des Grundstücks, aber wenigstens ebenerdig. Abladen. Unser Zimmer hat Blick auf den Wäschetrocknungsplatz und die Nachbargärten, mit Plumpsklo, wie wir noch rausfinden werden.

Nachdem wir uns umgezogen haben, gucken wir uns etwas um. Die Pension samt Innenhof ist offenkundig so etwas wie der Treff der Dorfjugend. Gleichzeitig werden scheinbar auch Appartments an Saison- / Wanderarbeiter vermietet. Jedenfalls sitzen Männer in Jogging-Hosen, Badelatschen und Unterhemd mit Lebensmitteln und Getränken in Einkaufstüten aus dem Supermarkt vor einigen Eingängen. Traditionelle Zimmervermietung scheint nur ein Bruchteil des Geschäftes auszumachen.

Irgendjemand identifiziert uns als nicht-rumänisch, wir bekommen die Karte auf englisch. Die booking.omg-Seite war auch auf englisch. Also bestellen wir auf englisch, uns antwortet ein verständnisloser Blick. Italienisch (die Karte besteht aus Pizza, Pasta, Schnitzel, Salat), dem Rumänischen sehr ähnlich, jetzt steht der Mund offen. Versuch auf Deutsch, auch nicht. Man will also internationale Gäste, nur das Personal will nicht. Mit dem lokalen Dialekt sind wir überfordert. Immerhin "Două bere Ursus, vă rog." versteht man, wenigstens für dieses Mal, der Rest ist dann Zeigen in der Karte.

Die Bruscetta braucht 45min und kommt zeitgleich mit dem Hauptgericht, nach der dritten Aufforderung. Die zweite Bier-Bestellung, "Două bere Ursus, vă rog." endet dann mit zwei Mal bere Timişora, das niemand haben wollte.

Tagestips

Übernachten Pensuine Iris
Essen Bruscetta, Pasta + Pizza (Pizza war kalt und ist zurückgegangen)
Kommentar Der Service der Pensuine Iris hat eine besondere Qualität, in Berlin würde das noch nicht mal für einen Imbiss-Stand ausreichen. Nina ist während der Fahrt unter dem T-Shirt von etwas gestochen worden, vermutlich eine Wespe, wir wissen nicht wie das Vieh da hin gekommen ist.

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Tourkarte Petroşani - Beclean