Tröpolach - Großglockner

Daten

Tag Montag, 18.06.2012
Entfernung 303km
Reisezeit 7,75h mit Pausen
Pässe 5,   Gailberg Sattel (981m), Iselsberg-Pass(1209m), Hochtor (2504m), Fuscher Törl (2428m) Kreuzberg(1034m)
Wetter 18 - 32°, sonnig

Beschreibung

Beim Frühstück geht die Diskusion, Nockalm oder Großglockner. Nein, heute nicht den Nassfeld. Wir entscheiden uns für den Großglockner und hoffen, von unfähigen Belgiern, Holländern und unseren Landsleuten samt ihren Bürgerkäfigen verschont zu bleiben. Schließlich ist es unter der Woche und Vorsaison.

Um 10:30 brechen wir auf. Kötschach-Mauthen nach Oberdrauburg und weiter nach Nußdorf, wo wir den Aufstieg beginnen. Wir sind uns ziemlich sicher, dass man auch in Österreich einen Führerschein braucht, um motorisiert am Straßenverkehr teilzunehmen und das dieser Führerschein nur nach dem Bestehen eines entsprechenden Eigungstest vergeben wird. Nur in Lienz (LZ) scheinen die Behörden von diesem Procedere abzuweichen und Führerscheine auf Antrag zu verteilen, anders kann das Verhalten einiger Autofahrer dort nicht erklärt werden. Ab dem Iselbergpass bessert sich das deutlich.

Wir lassen uns nicht die Laune verderben und fahren weiter, unterwegs werden wir noch einen Münchner Geländewagen los, der etwas unkoordiniert in der Landschaft herumeiert. Dank Herfrieds Vorzugskarten für die Maut sind wir schnell durch die Station. Einziger Wermutstropfen, die Kehrenkombination zum Hochtor wird gerade geteert, also Baustellenampel und rutschiger Untergrund. Obwohl Vorsaison und Werktag, ist ziemlich was los auf der Strecke. Am Hochtor angekommen machen wir Pause, um den Ausblick zu geniessen.

Ausblick
Panorama am Hochtor

Es sind einige Wohnmobile oben, wir hatten aber keines auf dem Anstieg und etwas später kommen Weitere an. Offenkundig haben wir glücklicherweise die Lücke zwischen 2 Geschwadern Verkehrshindernissen erwischt. Puuuh. Es folgt das Fachgespräch zweier WoMo-Fahrer, das leider nicht zu überhören ist. Sinngemäß:

Fahrer 1: Mein Neuer hat einen Turbodiesel mit 136 PS, da geht richtig was ab.
Fahrer 2: Ich habe ja nur 1,6Tonnen leer, das geht auch mit 70PS-Diesel ganz flott den Berg hoch. Bin noch nie hängen geblieben.

Soso, mehr als das 6-fache Gewicht von Thortis Eisenhaufen mit 9PS mehr motorisiert und das soll dann flott sein? Tja, Einstein hatte recht, alles ist relativ. 1,6 Tonnen, ca. 2,50m breit und ca. 6m lang mit 70PS stehen bei einer Steigung größer 0% einfach nur im Weg rum und sind nicht flott.

Pause
Passtunnel Hochtor

Wir durchqueren den Passtunnel, rum um die erste Kehre und Vollbremsung, da parkt ein Trottel aus Sömmerda sein Wohnmobil auf der Passtraße. Doch halt, er parkt nicht, er bremst sich im Spaziergängertempo um die Kehre. Was macht der bitte hier, außer als Verkehrsgefährdung zu fungieren?

Weiter geht es zur Edelweisspitze. Kopfsteinpflaster und enge Kehren, das macht nicht wirklich Spaß mit der C. Gefühlt muß man sie um die Kehren tragen. Tatsächlich geht es immer noch schneller als mit dem Auto, aber andere Biker überholen schon mal.

Oben
Möge der Rundblick mit Dir sein

Auf der Edelweisspitze sehen wir während eines Gesprächs mit anderen Bikern auch das Paar mit dem SLK vom Winkler wieder. Unser Münchener Geländewagen von der Anfahrt taucht auch auf, und was steigt aus? Holländer! Bemerkenswert, dass sie zur Tarnung in Österreich deutsche Fahrzeuge anmieten. Einer der Mopedfahrer ist irgendwo vor dem Hochtor gestürzt, der Motorschutzbügel sieht übel aus, ihm ist aber nichts passiert und morgen geht es sowieso nach Hause.

Wir drehen und fahren zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe. Was für ein Betrieb, wir beglückwünschen uns nicht am Wochenende hier gewesen zu sein. Wie muss das erst an einem schönen Wochenende während der Hochsaison sein? Auch hier trullert das Paar mit dem SLK irgendwann ein.

Bild
Nein, das ist nicht der Großglockner.

Wir beschließen, nicht die große Runde über die Tauern zu fahren, sondern auf gleichem Wege zurück und dann ins Mölltal abzubiegen. Geplant, getan. Auf dem Rückweg halten wir am Jungfrau-Wasserfall auf ein verspätetes Mittagessen in der Hexenküche. Eine Jungfrau, das ist was für Thorti. Das ihm das in seinem Alter nochmal unterkommt. Die Dame gibt sich allerdings etwas hölzern.

Jungfrau
Wieso dreht sie den Kopf weg?

Ein Touristenbus kommt an und wir fürchten um unsere Ruhe beim Essen, jedoch völlig unbegründet. 80 Rentner raus aus dem Bus, alle ein paar Fotos machen, 80 Rentner rein in den Bus, Abfahrt zum Großglockner. Schade für die Hexenküche, gut für unsere Nerven. Nach dem reichhaltigen und guten Essen, ab auf die 106 und dem Mölltal folgen. Entspanndes Kurvenwedeln. Nur jemand aus dem Vogelsbergkreis (VB) unterschätzt - mal wieder - seinen Überholweg. Wer den Landkreis kennt, weiß, das ist dort eher die Regel, denn die Ausnahme, weswegen das Kennzeichen auch mit "Völlig Blöd" oder "Voll Besoffen" übersetzt wird. Von Lurnfeld geht es nach Greifenburg und von dort über Hermagor zurück nach Tröpolach. Ein gelungener Tag.

Tagestips

Übernachten Gasthof Winkler, A-9631 Tröpolach 18, Web-Seite
Essen Hexenküche, direkt am Jungfrau-Wasserfall. Bedienung mit kölschem Dialekt.
Kommentar Ein schöner Tag. Die Strecken waren bis auf eine Ausnahme frei, die Aussichten reizvoll, geiles Wetter und eine Super-Fernsicht.

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Tagesimpressionen
Tourkarte Großglockner - Mölltal