Chiusdino - Colle di Val d Elsa - Poggibonsi - Firenze - Impruneta - Strada in Chianti - Siena - Massa Marittima - Montieri - Chiusdino

Daten

Tag Montag, 20.06.2011
Entfernung 277km
Reisezeit 11,75h mit Pausen
Pässe keiner
Wetter 20 - 32Grad, heiß und sonnig

Beschreibung

Beim Frühstück verabreden wir mit Francesco, dass wir ausserhalb essen werden, damit er seinen Ruhetag haben kann. Auch wenn sich Ninas Begeisterung für Florenz in Grenzen hält, genau da geht es hin. Nina war noch nie da. Ihre Meinung wird sich sicher ändern. Um 09:00 ist Abflug angesagt.

Bis zum Abzweig nach Colle folgen wir unserer "Hausstrecke", um dann in die sehr brandenburgische Strecke abzubiegen. Von Colle geht es weiter nach Poggibonsi. Um den Innenstadtverkehr zu umgehen, fahren wir bei Poggibonsi Centro auf die autobahnmäßig ausgebaute E78. Das erweist sich beinahe als tödlicher Fehler. Wir ordnen uns in den Verkehr ein, kurz darauf erscheint ein Schild 40, Verengung auf eine Fahrspur. Kurz vor der Verengung setzt ein Audi Q7, trotzdem wir mit deutlich über 40 im Verkehr mitschwimmen, zum Überholen an. Und der Schwachkopf überholt, schneidet beim Wiedereinscheren Nina - sonst wäre er in der Baustelle gelandet - , die trotz Vollbremsung noch nach rechts zum unbefestigten Fahrbahnrand ausweichen muß. Der Fahrer von "M-U 4009" hat Glück, dass die Videokamera nicht lief, sonst würde er jetzt wohl zu Fuß gehen. Wir fahren Poggibonsi Nord ab, noch immer innerhalb der Baustelle. Bei einer Zigarette fragen wir uns beide, was in dem offenkundig nicht vorhandenen Gehirn solcher Autofahrer vorgeht, die für 20m Vorsprung auf einer Autobahn das Leben und die Gesundheit Anderer riskieren.

Wir fahren auf die SR 2 Richtung Firenze über Tavarnelle und San Casciano i.V.d.P.. Schöne Strecke mit vielen Kurven und nichts los auf der Straße. Die von uns seit mehr als einer Woche befürchteten Verkehrsbeschränkungen durch Touristen in Wohnwagen und Wohnmobilen, bleiben auch heute aus.

Auf der SR 2
Zigarettenpause bei Terme di Firenze

Obwohl es 20 Jahre her ist, findet sich Thorsten in Firenze gleich wieder zu recht. Wir bekommen einen Parkplatz direkt an der als "traffico limitato" ausgewiesenen Altstadt und machen uns auf den Weg. Das erste was wir zu sehen bekommen ist der "Palazzo Pitti", der im Gegensatz zu den meisten anderen Sehenswürdigkeiten in Firenze auf der Südseite des Arno liegt. Dort tobt der Bär, weiter geht es.

Das nächste Highlight ist "Ponte Vecchio", die vollständig bebaute "Alte Brücke", in der ausschließlich Juwiliere residieren. Man hat von dort einen hervorragenden Blick über den Arno, der hier gefühlt breiter ist, als in Pisa.

In Florenz
Blick von der Ponte Vecchio

Es folgt ein Rundgang zu den Uffizi, am alten Rathaus vorbei zum Dom, den wir nicht von innen begucken, da man wahrscheinlich 2 Stunden auf den Einlaß warten muß. Nina ist beeindruckt.

Florentiner Dom
Dom

Auch von den Preisen, ein Espresso, den wir sonst für 80Cent bis 1€ bekommen, kostet hier 2,80€. Während bisher die Deutschen die größte Touristen-Gruppe stellten, sind es in Florenz ganz klar die Asiaten, die in 20-60 Mann/Frau-Trupps rosa Regenschirmen, bunten Tüchern oder Nummern hinterher trabben. In einem Bogen kehren wir zurück zur Ponte Vecchio, nicht ohne das Nina noch Türen fotografiert. Wir haben ausser Stadtbesichtigung noch etwas anderes vor. Die Chiantistraße ruft und wir wollen sie nicht schreien lassen.

Bei Impruneta fahren wir auf die "Strada di Chianti" (SP222), nicht zu verwechslen mit dem Ort "Strada in Chianti". Der liegt zwar an der Strada di Chianti, hat aber nicht die gleiche Länge. Über Greve, nach Castlina, nach Siena. Kurven, Wein und Oliven satt, die Gasse ist frei. Bis auf eine kleine Ausnahme. Nina kommt an dem Schrott-Lkw vorbei, Thorsten nicht so ganz und muß noch vor Abschluß des Überholvorgangs in eine Linkskurve. (Video) Puhhh. Die Strada del Castelli dei Chianti ist für nächstes Jahr fest im Programm.

Videoimpressionen Strada di Chianti 1, Strada di Chianti 2 und Strada di Chianti 3

In Siena fahren wir auf unsere "Hausstrecke" Siena - Montebello - Massa Maritima. Wir wollen im Le Mura essen. Wir halten auf eine Zigarette als Ninas Tacho 45.000km anzeigt, womit Nina rund 6500km auf dem Moped gefahren ist, seit März 2011.

6500km
Ninas F650CS ist 45.000km alt

Im Le Mura sind wir die ersten Gäste. Wir bekommen unser Vorspeise, ein Paar erscheint. Man hätte ihnen deutsche Touristen auf die Stirn tätowieren können, grob Münchner Raum. Während wir auf unsere Pizza warten ( was wir sehr schätzen, da Zigarette) erscheinen Vater und Sohn, Deutsche aus dem badischen Raum. Als unsere Pizza kommt erscheint eine 4-köpfige Familie, Schwaben. Bei den Schwaben ist auffällig, obwohl die deutschen Beschreibungen unter jedem Gericht stehen, muss man nachfragen, ob auf der vegetarischen Pizza kein Fisch ist, wobei das Wort "Pesce" offenkundig auch unbekannt ist. Naja Schwaben, können angeblich alles ausser hochdeutsch. Italienisch ist offensichtlich ein hochdeutscher Dialekt. Es folgt eine weitere 4-köpfige Familie, dem Dialekt nach alemannisch, es folgt ein Paar, könnten Franken sein, so Würzburger/Schweinfurter Raum. Beim Espresso läuft eine weitere Familie ein, dem Dialekt nach Sachsen. Die einzige Person, die italienisch spricht, ist der Kellner.

""Il conto per favore" ist unsere Reaktion. Da können wir ja gleich nach Malle fliegen, sagen es und gehen sofort nach dem Bezahlen. Für die Dialekt-Mischung kann man auch nach Friedrichshain-Kreuzberg oder Prenzelberg fahren. Es gibt für uns keinen Grund nach Italien zu fahren, um ausschließlich mit Landsleuten zu essen. Wir beschließen, während der Ferienzeiten in Deutschland ist Massa Marittima eine "No-Go-Aerea", in Zürich auf der Rückfahrt werden wir dafür noch die Bestätigung bekommen.

Zurück versuchen wir eine neue Strecke nach Chiusdino, über Montieri. Geil, noch besser als die normale. Kurven satt, Straße leer. Im La Palazzina angekommen, beraten wir bei Wein und Grappa aus Plastikbechern wo es morgen hingehen soll, Siena und Volterra stehen zur Auswahl. Da wir letztes Jahr nach Volterra nicht reinkammen, setzt sich Nina mit dem Wunsch Volterra durch.

Tagestips

Übernachtung La Palazzina Via Lido Santini 4, 53012 Chiusdino, Webseite
Essen Le Mura, Riesen-Pizza, Essen gut, Bedienung freundlich, in der Saison zu viele Deutsche
Besonderes Bis auf den grenzdebilen Münchner SUV-Fahrer und den Überfall deutscher Touristen im Le Mura, ein gelungener Tag.
Kommentar Spannend, wie letztes Jahr, die erste lebensgefährliche Situation und wieder ein bayerisches Kennzeichen.

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